Die Vielfalt der Bio-Säfte im Supermarkt ist verhältnismäßig groß. Als Entscheidungshilfe dient einmal der Preis und dann die Bekanntheit einer Marke. Darum also der Griff nach REWE Bio-Orangensaft aus Konzentrat. Ein Liter im Tetra-Pak kostet 1,49 Euro.
Zum Vergleich: Eine Nicht-Bio-Variante aus der Getränkemarkt-Abteilung kostet 0,95 Euro in der 1-Liter-Pfandflasche, aber die Spannweite ist groß: Auch für Nicht-Bio-Produkte kann man hier den gleichen Preis zahlen, wie für den Bio-Saft. Und renommierte Bio-Produkte, die nicht aus Konzentrat hergestellt wurden, sind deutlich teurer.
Zuhause also der Vergleich mit dem konventionellen Lucull-Saft: Der Bio-Saft schmeckt etwas süßer, runder, lieblicher. Der andere hat eine leicht säuerliche Note, den ich als Laie mit der Fruchtsäure in Verbindung bringe. Das konventionelle Produkt wirbt mit dem Aufdruck “ohne Zuckerzusatz”. Aber auch auf dem Bioprodukt kann ich keinen Hinweis auf Zuckerzusatz erkennen.
Der darf aber offensichtlich rein: Bis zu 15 g je Liter sind erlaubt, diese “Korrekturzuckerung”, die einen wetterbedingten Mangel an Zucker ausgleichen darf, muss nicht im Zutatenverzeichnis angegeben werden. Farb- und Konservierungsstoffe dürfen dagegen prinzipiell nicht enthalten sein.
Die meisten Säfte sind heute aus Konzentrat, auch Biosäfte. Bei der Herstellung des Konzentrats werden die leicht flüchtigen Aromen extrahiert, dann wird der Saft eingedampft und die Aromen werden wieder zugesetzt. Die Ausnahme, die ich im Supermarkt entdeckt habe: Direktsaft, meistens schon im Erzeugerland gepresst, erst beim Abfüller dann ohne Zucker- und Wasserzusatz in Flaschen gefüllt. Direktsaft ist relativ preisgünstig zu haben, zumindest meistens preisgünstiger als Bio-Ware.
Was also ist besser? Letztlich entscheidet der Geschmack. Und die praktische Handhabung. Da ich meistens in den gleichen Märkten einkaufe, sind die Pfandflaschen und -kästen kein Problem für mich. Säfte, die pur genossen werden, sollte man im Vergleich kosten und sich dann entscheiden. Entscheidend ist oft auch die Regionalität: Die Äpfel meiner bevorzugten Saftmarken kommen aus der Region, Orangen in den meisten Fällen aus Brasilien.
Für mich ist der 50-prozentige Preisaufschlag für Bio-Orangensaft zwar gerade noch akzeptabel. Im Alltag werde ich jedoch den konventionelle O-Saft ohne Zuckerzusatz in der Pfandflasche beibehalten.
Dann probier mal den Demeter O-Saft. Der ist zwar richtig teuer, aber jeden Cent wert.
Dann muss ich ihn probieren!
Aber ganz ehrlich: Bei einer vierköpfigen Familie mit ‘großen” Kindern, in der alle Sport treiben, da kommt was weg. Für den Großteil der Alltags-Lebensmittel werde ich also weiterhin einen guten Kompromiss suchen zwischen guter (Bio-)Qualität und günstigem Preis.
Aber zwischendurch muss man sich immer auch was Besonderes gönnen. Schon alleine, damit man seine Maßstäbe überprüfen kann. Und schlicht als Genuss…