Sie haben sich also daran gewöhnt, dass ihre Rezepte zwischen Salzteiggebäck und Kindermode auftauchen? Dass die Redakteure, die Ihnen die aktuellen Gerichte nahe bringen wollen auch auf Ihre Nöte mit dem Haushalt und dem Ehegatten und den Kindern eingehen? Dass Diäten eine gaaaanz zentrale Rolle bei der Ernährung spielen und Tischdekoration ebenfalls sehr wichtig ist?
Nein? Dann sind Sie wahrscheinlich ein Mann. Und weil heute Welt-Männertag ist (ja, auch das gibt es) sei Ihnen die einzig mir bekannte Zeitschrift vorgestellt, die sich mit dem Thema Kochen explizit an Männer wendet: Beef.
Eigentlich braucht es den Zusatz “Für Männer mit Geschmack” schon gar nicht mehr, um die Zielgruppe festzulegen: Rohes Fleisch ziert das Titelblatt, die Themenlandschaft umfasst so männlich herbe Themen wie Räuchern und Grillen (wir Männer spielen ja angeblich so gerne mit dem Feuer), Männerküchen (bzw. die Super-Küche eines Freaks) und endlich einmal Rezepte für Salate, „die auch Boxer satt machen”.
Schön, dass einem das Geschlechter-Verhältnis auch immer mit einem Augenzwinkern nahe gebracht wird, sonst würde das Ganze doch manchmal etwas plump wirken oder gar ein „Gschmäckle” kriegen. Aber so ist das stilvoll aufgemachte Heft auch für bekennende Feministen tragbar (finde ich).
Edel fotografiert, gut recherchiert und berichtet, die richtige Prise Exotik ist auch dabei, aber ebenso der praktische Nährwert, den Leser so zu schätzen wissen. Zum Beispiel im Artikel über das Räuchern. So kann man das aushalten.
Bleibt als einziger Wermutstropfen der Preis: 9,80 Euro kostet eine der viermal jährlich erscheinenden Ausgaben.
Morgen am 4. November soll übrigens das nächste Heft erscheinen. Dann ist der Männertag ja eigentlich vorbei. Na, mal sehen…
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