Die Bio-Szene galt ja hierzulande – nach anfänglichem Mißtrauen und viel Kritik – als Avantgarde: Da machen Menschen vieles anders und doch auch etliches ganz richtig. Vor allem die Erzeuger verdienten sich Respekt durch ihre Erfolge auf neuen Pfaden. Qualität war und ist letztlich das Kriterium, an der solche Arbeiten gemessen werden.
Inzwischen wird auch bio hinterfragt: Ist das automatisch die bessere Lösung? Ist nachhaltig immer auch bio? Ist nachhaltig und regional und saisonal das neue bio? Wie auch immer, da wird sich vielleicht noch einiges an den Anschauungen ändern.
Wo sich relativ wenig ändert und auch wo sich auch in der Vergangenheit wenig geändert hat, ist die Selbstdarstellung. Da zeigte sich doch bald, dass die Erzeuger eben doch konservativ sind, im besten Sinne zwar, aber eben doch Vertreter einer Bevölkerungsgruppe, die neuem skeptisch gegenüber steht und auf Konventionen vertraut.
So sieht denn auch in den meisten Fällen die Selbstdarstellung aus: Nicht auffallen, nicht anecken. Keine Experimente.
Richtig wohltuend empfinde ich da die Website Dark Rye, mit der Whole Foods in den USA Verbraucher informiert. Mehr noch: Lust und Appetit auf Neues macht. Wahrscheinlich würden deutsche Werber im Viereck springen, wenn sie das sehen. Weil sich keine direkten Verkaufsförderungen ergeben, weil man das nicht messen kann, weil es vielleicht gar nicht messbar den Umsatz steigert.
Für mich eine begeisternde Neuentdeckung, weil ich mit meinen Idealvorstellungen von Kommunikation diesem Themenbereich wahrscheinlich doch nicht ganz falsch liege. Und natürlich auch, weil es einfach Spass macht, darin zu stöbern.
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