Spargel bis zum Abwinken: In diesen Tagen genießen wir den Rest der etwas reduzierten Spargelsaison. Und auch wenn die Klassiker in der Spargelzubereitung einen starken Stand haben bei uns, so muss doch ab und zu auch etwas Abwechslung kommen in die Zubereitung des weißen und grünen Stangengemüses.
Spargelspätzle sind eine eher unbekannte Variante, aber schnell und einfach zu zubereiten. Der Kick für uns sind die pochierten Eier: Statt fetthaltiger oder aufwändiger zuzubereitender Saucen (nichts geht über selbstgemachte Hollandaise oder Bernaise) eine schnelle, einfache und kalorienarme Variante.
So gehts: Leider kommt gleich die schlechte Nachricht vorweg. Mit „Päckles-Spätzle” geht das eigentlich gar nicht. Es gibt in jüngerer Zeit einige Produkte mit vorgekochten Spätzle, die mögen auch gehen. Aber wenn man schon gute Zutaten in die Hand nimmt, macht man die Spätzle am besten gleich selbst.
Zuerst den geschälten weißen Spargel (ein Pfund für zwei Personen) oder ungeschälten grünen Spargel in Wasser kochen, bis sich die Stangen beim Herausheben leicht durchbiegen (in der Regel 15 bis 20 Minuten). Ins Kochwasser kommen Salz, Zucker, etwas Butter.
Die Zubereitung des Spätzlesteiges mit Eier, Milch und Mehl ist einfach, aber man braucht eine Spätzlespresse, wenn man sie nicht von Hand schabt. Und der Teig sollte kurze Zeit ruhen, also vorher gemacht werden. (Und dummerweise sind die Spätzle dann am besten, wenn der Teig total zäh ist und man sich an der Presse schier einen Infarkt drückt.) Auf ein Pfund Mehl kommen etwa sechs Eier und 200 ml Milch, eher weniger, damit der Teig schön fest wird. Dazu etwas Salz. Mit der Presse in kochendes Wasser drücken.
Aber sobald der Spargel im Wasser ist, macht man sich ans Spätzle kochen. Sind die fertig, folgt der dritte schritt.
Eier – wirklich frische Bio-Eier – werden ins kochende, nicht mehr sprudelnde Wasser vorsichtig eingelassen. Ob der Tipp mit etwas Essig ins Kochwasser was hilft, weiß ich nicht. Aber das Wasser vorher etwas kreiseln zu lassen (mit einem Löffel etwas rühren), scheint zu bewirken, damit das dahinfließende Eiweiß nahe am Eigelb bleibt. Ältere Eier, sprudelndes Wasser oder eine weniger sensible Handhabung sorgen sonst dafür, dass sich das Eiweiß ausbreitet, zerfasert. Das Ergebnis ist unschön, aber nicht ungenießbar.
Jetzt werden die 5 Minuten, bis die Eier gar, aber innen noch flüssig sind, genutzt: In den großen leeren Spätzle-Topf komment bei mir etwas Dijon-Senf, Sahne, Creme fraiche, Salz und Pfeffer, Cocktail-Tomaten. Dann kommen die noch heißen Spätzle hinzu und der abgetropfte Spargel. Alles wird vermischt und noch einmal mit Salz und Pfeffer gewürzt.
Erst auf dem Teller wird das pochierte Ei oben auf gesetzt und etwas angeschnitten. Für normale und kleine Portionen reicht ein Ei.
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