Pfitzauf geht immer, hat aber im Winter Hochsaison. Eigentlich sind Januar und Februar ja die Monate für die eher kargeren Mahlzeiten, zumindest bei uns. Der Dezember mit Köstlichkeiten an den Feiertagen ist rum, die Bärlauch- und Spargelsaison hat noch nicht begonnen. Aber gerade die einfacheren Dinge haben es ja oft in sich: Fasnetsküchle zum Beispiel: Süßspeisen mit Zucker, Fett und Eiern, Ein paar Vitamine verstecken sich im dazu gereichten Kompott.
Dennoch bleiben diese Essen reizvoll: als Winter-Wärmer, als schnelle Küche mit auch optischen Leckerbissen. Oder einfach als süße Schleckerei. Wer Kalorien zählt, sollte sich andere Rezepte suchen oder an anderer Stelle einen Ausgleich schaffen.
Alternative ist – zumindest in gewissem Maß – Pfitzauf: Das Rezept enthält keinen (!) Zucker, braucht aber eine süße Beilage wie Kompott oder Apfelmus, damit es gut schmeckt.
Pfitzauf (hier das Rezept) ist meines Wissens nach nur im schwäbischen bekannt. Und obwohl es relativ unaufwändig ist findet man es in keinem Gasthaus und auch zuhause wird es selten zubereitet.
Pfitzauf: heiß auf den Tisch
Das liegt vielleicht daran, dass es optisch schon wenige Minuten nachdem man es aus dem Ofen genommen hat eher, naja, ungünstig aussieht. Die heiße Luft, die fürs schnelle Aufgehen gesorgt hat, verdünnisiert sich. Was übrig bleibt sieht ein bißchen aus wie ein Ballon, aus dem die Luft entwichen ist. Aber wenn man selbst zusehen kann wie aus den aufgeblasenen Teighüllen die Luft entweicht und die seltsam hohlen Formen übrig bleiben (man muss ja warten, bis die Dinger etwas abgekühlt sind), dann weiß man auch die Optik zu schätzen.
Diese abgebildeten Pfitzauf wurden übrigens nur teilweise in den originalen Pfitzauf-Formen aus Keramik gebacken. Die sind sicher für viele ein Hinderungsgrund, weil sie schwer zu bekommen und nachher den raren Küchenplatz belegen für nur wenige Nutzungen im Jahr. Die zweite Hälfte entstand in einer Muffin-Form für XXL-Muffins. Das geht natürlich genauso gut, ist aber vielleicht nicht ganz so fotogen.
Gibts aber auch international
Auch wenn wir Schwaben glauben, wir habens erfunden: Natürlich gibt es zumindest so etwas ähnliches auch anderswo. Im Prinuzip ist der englische Yorkshire Pudding nichts andere – nur eben ohne Zucker. Die Briten essen das luftige Gebäck als Beilage vor allem zu Fleischgerichten. Das kann man nur unbefangen mitmachen, wenn man Pfitzauf nicht schon lange als Süßspeise kennt und schätzt.
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