No-Knead-Bread – das Brot ohne Kneten

18. Januar 2017 | Anleitung, Backen, Top10 | 5 Kommentare

Der Teigschluss nach oben sorgt für die elegante Falte.

Der Teigschluss nach oben sorgt für die elegante Falte des No-Knead-Bread .

Das No-Knead-Bread, das Brot ohne Kneten, ist eigentlich ein alter Hut. 2006 stellte es Mark Bittman in einem Video der New York Times vor. Damals vor 10 Jahren dachte ich schon: genial. Inzwischen gibt es sehr viele Menschen, die das nachgemacht, variiert, fotografiert und gefilmt haben. Soll ich mich da einreihen?

Ja! Der Bäcker, der das damals vorgestellt hat, Jim Lahey von der Sullivan Street Bakery, hat das Brot damals vorgestellt. Auslöser war seine Behauptung, das ein Sechsjähriger mit dieser Methode ein besseres Brot machen kann als so ziemlich jede Bäckerei in diesem Land. Und als sich der New Yorker Journalist schließlich später verabschiedete, kündigte er an, er „stehle das Rezept für Jahre” (was sich als sehr wahr herausstellen sollte). Und Jim Lahey sagte: Stellen Sie sicher, dass jeder Zugang dazu bekommt.

Das No-Kenad-Bread braucht eine relativ lange Vorlaufzeit von 12 bis 18 Stunden.

Das No-Knead-Bread braucht eine relativ lange Vorlaufzeit von 12 bis 18 Stunden.

Schlabbrig und gar nicht zum Kneten geeignet: Der No-Knead-Teig.

Schlabbrig und gar nicht zum Kneten geeignet: Der No-Knead-Teig.

Das kinderleichte No-Knead-Bread

GSW Schmortopf

GSW Schmortopf

Und so sollte es sein: Jeder sollte wissen, dass es zumindest ein Rezept gibt, mit dem man kinderleicht ein herrliches Brot backen kann. Einziger Haken (je nach elterlichem Haushalt) ist der geschlossene gusseiserne Topf, den man dazu braucht. Das der wirklich notwendig ist, erklärt auch Lahey im Video: Zwei Drittel der Backzeit sollte das Brot im geschlossenen Topf mit hohem Wasserdampfgehalt backen, erst danach wird der Deckel geöffnet, damit sich eine schöne Kruste bilden kann.

Was mich davon abgehalten hat war ebenfalls dieser Topf. Bei der ersten Recherche bleibt man den (in meinen Augen überteuerten) Töpfen renommierter Hersteller hängen. 250 Euro für einen Schmortopf? Eher nicht. Aber weil das Thema immer wieder aufkam habe ich schließlich diesen preiswerten gusseisernen Topf aus deutscher Produktion für gerade mal 40 Euro auf die Wunschliste gesetzt und schließlich auch angeschafft. Und damit geht es natürlich auch ganz hervorragend.

Weizenschrot oder wie hier Sesamkörner beleben die Kruste.

Weizenschrot oder wie hier Sesamkörner beleben die Kruste.

Deswegen jetzt ohne langes Herumgerede:

Das Rezept

Im originalen Text heißt es:

  • 3 cups flour
  • 1½ teaspoons salt
  • ½ teaspoon instant yeast
  • 1½ cups room temperature water

Das Suchen nach deutscher Übersetzung und Anpassung der Maßeinheiten kann man sich sparen, es geht genauso, wie man es vermutet.

  • 3 Tassen Mehl
  • 1,5 TL Salz
  • 0,5 TL Trockenhefe
  • 1,5 Tassen zimmerwarmes Wasser

Statt Abwiegen einfach Tassen und Teelöffel verwenden, fertig.

Die Zubereitung

Die Anleitung ist ebenso kurz und schmerzlos, wie im Video gezeigt.

Mehl, Salz und Hefe in einer großen Schüssel vermengen. Das Wasser dazu geben und etwa eine Minute vermischen. Fertig.

Den Teig 12 bis 18 Stunden gehen lassen.

Dann den Ofen mitsamt dem Topf und Deckel vorheizen auf 250 Grad. Den Teig aus der Schüssel nehmen, viermal falten, mit dem Schluss nach unten, glatte Seite nach oben gehen lassen, bis der Ofen heiß ist. Dann kommt das Brot in den heißen Topf mit dem Schluss nach oben, glatte Seite unten fertig. Ich habe mich für die Variante entschieden, den Teigfladen nicht in den Topf zu werfen, sondern statt dessen mitsamt Backpapier einzulegen.

Backpapier erleichtert das Handling.

Backpapier erleichtert das Handling.

Nach 30 Minuten kommt der Deckel runter, nach 45 Minuten ist das Brot fertig.

Es ist so lecker und so einfach, dass es jeder mal probiert haben sollte.

Es sollte frisch, sogar noch lauwarm auf den Tisch.

Es sollte frisch, sogar noch lauwarm auf den Tisch.

PS:  Jim Lahey und die Bäckerei gibts heute noch. Und es gibt dort wohl auch eine University of bread. Mark Bittmann hat seine Kolumne „The Minimalist” aufgegeben und nach 25 Jahren die NYT verlassen. Der Mann mit der sonoren Stimme arbeitete heute wohl selbständig und ist – unter anderem – erfolgreicher Buchautor.

 

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5 Kommentare

  1. raph

    schaut mal auf das rezept 😀

    • Joachim Ott

      Danke!

      Gut dass jemand mitliest bis zu den wichtigen Angaben.
      Wäre sonst ein ‘dünnes’ Brot geworden…

  2. Herzensköchin

    Das klingt simpel, werde ich auf jeden Fall nach meiner Lowcarb Phase testen. Grüße in meine Heimat Baden!

    Grüße vom Starnberger See

    Herzensköchin

  3. Joachim Ott

    Danke für die Grüße!

    Ja, ein test ist sehr empfehlenswert, wenn Kohlenhydrate wieder dabei sein dürfen.

    Gruß, Joachim

  4. simone

    bin bekennender fan geworden! klasse und auch für mich endlich einfach. hefeteig und simone in einem satz, das ging bisher nicht. danke joachin! <3

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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