Ich liebe Scones. Und ich verstehe den Spott über das Essen der Engländer nicht. Sie haben die Teatime erfunden, und die Scones. Sie haben Clotted Cream und Cornish Pasties und tolle Sandwiches. Dabei sind alleine schon die Scones eine Auszeichnung wert. Noch lauwarm, frisch aus dem Ofen,mit Clotted Cream und Erdbeer-Marmelade – das braucht sich auch vor einer deutsche Kaffee-Tafel nicht verstecken. (auch wenn aus mir kein Tee-Trinker mehr wird, und ich zur Teatime einen guten Kaffee bevorzuge.)
Scones – in zweierlei Hinsicht genial
Gäbe es die Scones nicht schon, man müsste sie erfinden. Ein Teig mit den einfachsten Zutaten und Backpulver statt Hefe. Keine Diskussionen um Warte- und Verarbeitungszeiten, Zimmertemperatur oder nicht. Wer um drei Uhr nachmittags Appetit auf frische Scones verspürt, liegt noch gut in der Zeit. Und kann pünktlich um vier Uhr seinen Kaffee aufsetzen.
Den Vorteilen – einfachste Zutaten und schnelle Zubereitung – steht als Nachteil allerhöchstens entgegen, dass eben Weißmehl und Zucker dominieren. Aber wer sich vernünftig und abwechslungsreich ernährt, der kann sich im Sommer einen frischen Erdbeerkuchen mit Sahne ebenso gut gönnen wie Scones mit Clotted Cream. Wobei letztere hierzulande schwer erhältlich ist und deswegen eine höhere Hürde bildet. Aber auch dafür gibts eine Lösung, doch der Reihe nach.
Zutaten für Scones
In unserem Zwei-Personen-Haushalt sind Scones nach diesem Rezept zwar sehr beliebt, aber von der Menge her etwas zu üppig. Man kann den Rest einfrieren oder von vorneherein zum Beispiel die Hälfte machen. Die meisten klassischen Rezepte gehen mit weniger Butter und Milch, dafür ohne Eier.
- 500 Gramm Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 2 Esslöffel Zucker
- etwas Salz
- 2 Eier
- 120 Gramm Butter
- 250 Gramm Vollmilchjoghurt
- 1 Eigelb und etwas Wasser
Die fixe Zubereitung
Was soll ich sagen? Einfach alles zusammen rühren? Fast. Das Eigelb mit Wasser heben wir uns auf. Der Teig aus den restlichen Zuataten wird ausgerollt, etwa zwei bis drei Zentimeter stark. Dann sticht man mit einem Glas runde Formen aus. Die Reste wieder vermengen, ausrollen, ausstechen, bis man das letzte Scone von Hand formt.
Eigelb mit Wasser vermischen und die Scones auf dem Backbleich (mit Backpapier oder Silikonmatte) großzügig bestreichen. Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad Umluft etwa 15 Minuten backen, abkühlen lassen.
Der Clotted Cream Ersatz
Was wären Scones ohne Clotted Cream? In Deutschland bleiben einige wenige Versender, wo man diese Cream bekommen kann. Gute Tipps zum selber machen habe ich nach dem Lesen des ersten Schrittes (Sahne acht bis zwölf Stunden im Backofen erwärmen) verworfen.
Allerdings findet man auch einige Anleitungen im Netz für einen Clotted-Cream-Ersatz. ich habe das aufs wesentliche reduziert und vermische Mascarpone mit etwas Sahne, bis die Konsistenz zäh, aber streichfähig ist. Ohne Zucker, Aromen, Gewürze.
Bleibt nur noch die Frage zu klären, ob man Scone mit Clotted Cream und Erdbeer-Marmelade klassisch englisch genießt (zuerst die Marmelade aufs aufgeschnitten Scone, dann die Clotted Cream) oder deutsch nach Art des Marmelade-Brötchens. Aber das kann man nun wirklich nicht als Problem beschreiben. Näher ans Original kommt man hierzulande wohl kaum.
die absolute Energieverschwendung mit 12 Stunden im Backofen für die Clotted Cream hat mich bei diesen ganzen Rezepten auch abgeschreckt – ich werde diesen Ersatz in Bälde testen. Danke für die Idee!
Mascarpone plus Sahne!! Werde ich am Samstag sofort testen!
Danke für das Scones-Rezept!!
Der richtige Tip für eine große Fernsehübertragung am Samstag. Danke
statt der Sahne zum Mascarpone, vielleicht mal Schmand probieren. Schmeckt etwas frischer, ist aber Geschmackssache.
Nimmst du aufgeschlagene Sahne oder flüssige Sahne zum Mischen mit der Mascarpone?
Ich nehme flüssige Sahne. Clotted Cream ist ja eigentlich nicht wirklich fluffig.