Südtiroler Spinatknödel sind wahrscheinlich allen Urlaubern bekannt, die mal ein paar Tage in Südtirol verbracht haben. Man findet die Spinatknödel frisch zubereitet in Metzgereien, aber auch im Supermarkt, in feinen Restaurants und auf Berghütten. Und natürlich auch abgepackt. Aber die Südtiroler stehen wohl eher auf die frischen Spinatknödel, wenn sie sie nicht gleich selbst machen. Ich mag sie unter anderem deswegen weil ich erstens so ziemlich alle Knödel mag (Semmelknödel, Aprikosenknödel etc.). Und zweitens sind die Südtiroler Spinatknödel mit schönen Urlaubserinnerungen verbunden. Zum Beispiel ein Essen nach einer einer schönen Wanderung in einer Berghütte auf mehr als 2000 Metern Höhe, wo es oft erstaunlich feines Essen gibt.
Nachdem ich dieses Rezept zuhause ausprobiert habe, weiß ich: Dieses Geschmackserlebnis funktioniert auch zu Hause. Selbst ohne Blick auf die Berge, das schöne Wetter und die Impressionen der Südtiroler Landschaft bleibt ein ganz simples aber tolles Essen. Also unbedingt ausprobieren!
Südtiroler Spinatknödel: Rezept für ein einfaches Gericht
Für die Südtiroler Spinatknödel gibt es viele Anleitungen. Meine einfache Version ist angelehnt an die Semmelknödel, die es bei uns zuhause öfters gibt zur Verwertung der Brotreste. Wenige Zutaten, wenig Schichi.
Die Zutaten
- etwa 200 Gramm alte Brötchen
- etwa 150 Mililiter heiße Milch
- etwa 200 Gramm Tiefkühl-Blattspinat
- 1 Knoblauchzehe
- Butter
- 1 Ei
- frisch geriebener Bergkäse (oder ein anderer Hartkäse)
- etwas Mehl
- Salz, Pfeffer, Muskat
Ein paar Worte zu den Zutaten
Die Zutatenliste enthält einige „etwa”-Angaben. Weil jeder, der ein paar Mal Semmelknödel gemacht hat, wahrscheinlich seine Zutaten nicht mehr abwiegt. Ich schneide dann auch nicht 200 Gramm alte Brötchen, sondern so viel, dass meine Knödelbrot-Schüssel zu drei Vierteln voll ist. Ich mache Milch heiß zum Übergießen der Brotstücke, aber ich fülle den Topf sofort mit etwas Wasser auf und setze ihn zurück auf die Herdplatte. Dann habe ich später heißes Wasser, wenn die Brotreste noch zu hart sind.
Es gibt auch fertiges Knödelbrot zu kaufen, abgepackt im Supermarkt und manchmal auch in Tüten in der Bäckerei. Weil bei uns aber öfters mal eine Semmel übrig bleibt (Brezeln gehen auch!), verwerten wir Brötchen-Reste.
Für den Spinatanteil nehme ich Tiefkühl-Blattspinat. Den losen frischen Blattspinat vom Markt hebe ich mir für Spinatgerichte auf, bei denen der Spinat im Vordergund steht (zum Beispiel Spinat-Nudeln). Wichtig ist mir, dass es kein gewürzter Spinat oder Rahmspinat ist. Wer sich das Hacken des Spinat schenen möchte, der kann auch passierten Spinat ohne alles nehmen. Das ergibt dann einen generell grün eingefärbte Knödelteig. Bei meiner Version mit Blattspinat bleibt es bei den grünen Einsprengseln.
Für den Käse-Anteil kann man getrost auch einfach Reste von Hartkäse nehmen, was eben da ist. Serviert werden die Knödel bei uns ganz heiß aus dem Schnellkochtopf, wo sie in einem Einsatzgegart werden. Dazu gibts zerlassene Butter und darüber geriebenen Käse. Sonst gibt es ja bei uns kaum etwas, das wir mit zerlassener Butter essen. Aber hier passt es.
Die Zubereitung
Die klein geschnittenen alten Brötchen in eine Schüssel geben, mit der heißen Milch übergießen und sofort mit einem Deckel abdecken, damit die Feuchtigkeit nicht entweicht. Der heiße Dampf und die Flüssigkeit soll in den nächsten 10 Minuten dafür sorgen, dass die Knödelmasse durchweicht. Dann mit Kräutersalz würzen, ein Ei zugeben.
Den TK-Spinat in einem kleinen Topf auftauen lassen und mit einer zerdrückten Knoblauchzehe, etwas Salz und Muskat vermengen. Den Spinat auf einem Schneidebrett ausbreiten und mit einem großen Messer klein hacken. Dann zu den eingeweichten Brotresten geben.
Die Masse gut mit nassen Händen durchkneten. Je nach Konsistenz etwas Mehl und / oder Flüssigkeit dazu geben. Kleine Spinatknödel formen und in einem Siebeinsatz eines Schnellkochtopfes sechs Minuten auf dem ersten Ring kochen. Wahlweise in einem normalen großen Kochtopf bei etwa 70 Grad für etwa 20 Minuten ziehen lassen (bis sie nach oben steigen).
Die fertigen Spinatknödel sofort auf die Teller geben, mit etwas Butter übergießen und mit geriebenem Käse bestreuen. Dazu passt ein frischer grüner Salat und / oder auch ein Gemüse, zum Beispiel frische grüne Bohnen mit Speck. Und ein etwas herber Rotwein. Das Bergpanorama dazu stellt sich je nach eigenen Erfahrungen eventuell von selbst ein…
Ein weiterer Urlaubs-Knödel-Tipp: Aprikosenknödel / Marillenknödel
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