Aprikosenknödel haben eigentlich im Sommer Hochsaison. Aber da es fast immer reife Früchte aus südlicheren Ländern gibt, kann man das Rezept öfters wieder hervorholen. Aprikosenknödel sind nur eine Variation der zahlreichen von Süßspeisen-Knödel, die man in gleicher Art auch mit Marillen, kleinen Weinbergspfirsichen oder Zwetschgen machen kann. Damit begleitet einen diese Süßspeise in Variationen über mehrere Monate des Jahres. Es gibt also immer genügend Möglichkeiten, das auszuprobieren.
Aprikosenknödel: mehr als nur Dessert
Süßspeisen wie Aprikosenknödel werden von vielen Menschen wegen des Zuckergehalts gemieden. Als vollwertiges Mittagessen sind sie meiner Meinung nach aber ok. Sie enthalten nicht nur den Fruchtzucker und es ist eine klassische Mehlspeise, also auch reich an Kohlehydraten. Aber wer sich gesund ernährt und auch wer auf Kalorien achtet, der kann eine Süßspeise in seinen Wochenplan einbauen. Damit hat man auch gleich ein weiteres vegetarisches Sommer-Essen.
Weitere gute Verwertungsmöglichkeiten für die bevorstehende Flut der Sommerfrüchte sind neben den Aprikosenknödeln zum Beispiel Gerichte wie Wähen oder Weihen, das sind dünne Kuchen mit frischem Obst. Oder Crumbles.
Wer die süßen Knödel in sein Repertoire aufnehmen will, der braucht immer die gleichen Zutaten (nur eben unterschiedliches Obst wie Aprikosen, Zwetschgen, Marillen) für den Quarkteig. Gut dazu passen nach meiner Ansicht eine Vanillesauce oder Vanille-Eis.
Zutaten für 4 Personen
(für 2 Personen einfach halbieren):
8 Aprikosen
1 Pfund Magerquark
4 Eigelb*
6 bis 10 EL Mehl
Roh-Rohrzucker (oder klassisch: Zuckerwürfel, wenn man sowieso welche zuhause hat)
Evt. für die Brösel:
100 Gramm Semmelbrösel
100 Gramm Roh-Rohrzucker
50 Gramm Butter
Tipp: Wer nach Verwertungsmöglichkeiten für das übrige Eiweiß sucht: Man kann Schäumle draus machen (Meringen) oder mit einem weiteren Ei Omelette.
Zubereitung:
Die Aprikosen werden gewaschen und entsteint. Aus Quark, Eigelben und Mehl sowie einer Prise Salz den Teig bereiten. Bitte nicht verunsichern lassen, wenn der Teig arg klebrig wird: Das gehört so. Achtung: Wieviel Mehl da rein kommt, da schwanken die Angaben. Die Zutaten kann man zuerst in der Küchenmaschine verarbeiten. Dann mit etwas Mehl auf der Küchenplatte weiter verarbeiten. Ein größerer Teigspachtel hilft beim Kneten und Wenden.
Jetzt einen großen Topf Wasser zum Kochen aufstellen. Die Teigmasse zu einer dicken Wurst ausrollen und je nach Rezeptmenge und Personanzahl in vier oder acht gleiche Stücke teilen. Die Aprikosen werden der Länge nach halb aufgeschnitten, der Kern entfernt und entweder mit einem Stück Würfelzucker (den wir nie zuhause vorrätig haben) oder einem Teelöffel Roh-Rohrzucker / brauner Zucker gefüllt.
Die Teigportionen werden flachgedrückt zu einem etwa runden dickeren Stück, das wird erst einmal grob um die offene Aprikose gelegt. Dann fülle ich einen Löffel Zucker in die offene Aprikose und dann verteile ich den Teig vollends um die Frucht und schließe die Teiglücken. Wenn alles gut geht kommen dabei tennisball-ähnliche Teigkugeln heraus, bei denen der Teig etwa 1 bis 2 Zentimeter dick um die Aprikose liegt und dicht geschlossen und ziemlich glatt ist.
Ein Rezept – viele Füllungen
Das Wasser im großen Topf sollte jetzt kochen. Abschalten, kurz warten bis es nicht mehr sprudelt und dann die Aprikosenknödel vorsichtig ins heiße Wasser gleiten lassen. Dort ziehen sie jetzt für etwa 15 Minuten bei kleiner Hitze.
Die fertigen Knödel kann man nach dem Kochen in einem Gemisch aus Zucker und Semmelbröseln, die man in flüssiger Butter vermengt hat, wälzen. Ich bin kein Fan dieser Zucker-Butter-Mischung und essen die Aprikosenknödel lieber mit einer heißen Vanillesauce oder einem Vanille-Eis.
Nach meiner Erfahrung reichen zwei Knödel pro Person mit Vanillesauce für ein Mittagessen, das ist dann für mich auch von der Menge her ein echter Hauptgang und eben kein Dessert. Für ein Dessert ist der Aufwand zwar etwas hoch, aber mit einem Aprikosenknödel pro Person hat man einen durchaus üppigen Nachtisch.
Während bei Zwetschgen als Füllung etwa die gleichen Mengen und Proportionen gelten, muss man bei den deutlich kleineren Marillen anders kalkulieren. Ich schätze, dass statt vier etwa fünf bis sechs Knödel bei der kleineren Teigmenge möglich sind, 8 bis 12 bei der größeren Teigmenge.
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