Preiswerte Kameras für die Food-Fotografie

25. Januar 2019 | Foodblog, Fotos

Eine preiswerte Kamera für gute Ergebnisse ist die schon etwas ältere Canon EOS M.

Eine preiswerte Kamera für gute Ergebnisse ist die schon etwas ältere Canon EOS M.

Preiswerte Kameras und gute Food-Fotos für dein Blog, Instagram und Pinterest, das widerspricht sich nicht. Die teilweise etwas aufgeregte Debatte um neue Technik lässt fast vergessen, dass es schon vor einigen Jahren gute und erschwingliche Kameras gab, die jetzt erst recht preiswert zu haben sind. Wer aufs Renommée großer Marken und neuer Foto-Technik verzichten kann (und das sind wohl die meisten, die in ihrer Küche Fotos machen), der bekommt mit diesen preiswerten Kameras für wenig Geld solide Technik und gute Ergebnisse. Über die Vorzüge der EOS M beim Videofilmen habe ich übrigens hier einen Artikel geschrieben.

Preiswerte Kameras – gebraucht aber  brauchbar

Natürlich sind auch 300 oder 400 Euro für eine gebrauchte Kamera noch viel Geld Geld. Erst recht, wenn man mit seinen Bildern kein Geld verdient. Im Vergleich zu den hoch gelobten Neuerscheinungen der Foto-Freaks ist das aber ziemlich billig. Dennoch können sich die Ergebnisse der preiswerten Kameras sehen lassen. Denn zu dem Zeitpunkt als die Kamers herauskamen, waren sie keine Billigheimer, sondern solide Fototechnik. Heute profitierst Du davon, dass damals recht viele Exemplare verkauft wurden und der Preis recht schnell gesunken ist. Die Preisangaben sind natürlich nur ungefähre Werte.

Viele Einstellmöglichkeiten und Anschlüsse, und eine breite Zubehörpalette.

Viele Einstellmöglichkeiten und Anschlüsse, und eine breite Zubehörpalette.

Canon EOS M mit dem Kit-Objektiv 18-55mm (200 bis 300 €)

Die EOS M besitze ich selbst seit langer Zeit. Und ich sehe mit Genugtuung seitdem viele Artikel und Youtube-Videos, in denen die kleine, preiswerte Kamera gelobt wird. In diesem Artikel in meinem Journal Canon EOS M: gute Kamera zum Filmen habe ich den Schwerpunkt aufs Filmen gelegt. Fürs Fotografieren sind die Vorteile ebenso schnell zusammengefasst.

Die Kamera hat einen Touchscreen für eine benutzerfreundliche Bedienung. Der Autofokus ist durchaus brauchbar für Food-Fotos (wo einem die Motive ja nicht davon rennen).  Der Hack mit der Software-Erweiterung Magic Lantern eröffnet viele neue Möglichkeiten, aber auch in der Grundversion bekommt man viel Leistung im handlichen Format für wenig Geld.

Der Canon Objektiv-Adapter für die original Canon EF- und EF-S-Objektive ist mit 100 € vergleichsweise teuer. Aber Fremdhersteller bieten verlässliche Leistung für einen Bruchteil dieser Summe. Mit einem Viltrox Speedbooster holt man noch mehr aus Fremdobjektiven heraus, sogar mehr Lichtstärke.

Die Objektiv-Vielfalt ist auch mit die größte Stärke dieser Kamera. Nicht weil es besonders viele gute Objektive für die EOS M gäbe, im Gegenteil. Aber die Kombination aus einem preiswerten Adapterring und älteren, manuellen Festbrennweiten mit hoher Lichtstärke sorgt für gute Bildqualität und ein schönes Bokeh. Zu beachten ist die Fokusverlängerung des APS-C-Sensors, der gute Bildqualität liefert. Wer ein altes lichtstarkes Standardobjektv wie 1,8 50 mm kauft, der erhält an der EOS M ein 80-mm-Objektiv – und das ist in kleinen Küchen kaum nutzbar.

Recht gut geeignet sind (trotz Rand-Unschärfen) CCTV-Objektive wie ein 1,6 35 mm, das mit dem passenden Adapter für den C-Mount-Anschluss schon ab etwa 30 Euro zu haben ist. Also auf die kürzeren Brennweiten setzen, oder gleich mit dem Kit-Objektiv arbeiten.

Zur Ausstattung dieser preiswerten Kamera gehören übrigens ein Blitzschuh (nicht selbstverständlich), ein Mikrofon-Anschluss und manuelle Audio-Aussteuerung bei Video-Aufnahmen.

Schon dieser, heute recht preiswert erhältliche Oldie leistet treue Dienste, nicht nur bei den Fotos für mein Blog, sondern auch für meinen Instagram Account testschmecker.

Lumix GH2 (etwa 200 €, plus 150 € für das Objektiv)

Auch diese preiswerte Kamera ist eher ein Veteran, der aber durchaus als (fast) zeitloser Klassiker gelten kann. Die Kamera gibts gebraucht ebenfalls so um die 200 € – ohne Objektiv. Und auch hier bieten sich zahlreiche Adapter für Fremdobjektive an. Hier beträgt die Brennweitenverlängerung wegen des kleineren Micro Four Third Sensors das Doppelte. Schon aus einem 35-mm-Weitwinkel wird so ein 70-mm-Objektiv, das für den Food-Bereich nur eingeschränkt nutzbar ist.

Aber die Micro Four Thirds Technik gibt es ja nun auch schon ein Weilchen. und so ist das speziell dafür entwickelte 9 bis 18 mm auch gebraucht zu haben (für etwa 150 €). Damit erhält man eine brauchbare Brennweite von 18 bis 36 mm, was in Innenräumen gut nutzbar ist – trotz der recht geringen Lichtstärke von 4.0 bis 5.6.

Preiswerte Kameras, die noch neu zu haben sind

Auch hier handelt es sich meistens um Foto-Technik, die in die Jahre gekommen ist. Allerdings sind die Zeiträume kürzer. Da heute alle paar Monate neue Modelle auf den Markt kommen, verlieren die älteren Modelle schnell an Wert. Die Profi-Geräte rutschen auf der Preis-Skala von sehr teuer vielleicht nur auf teuer. Aber die Einsteigermodelle sind in meinen Augen oftmals ein richtiges Schnäppchen – fabrikneu und mit Garantie.

Die Lumix LX 100 hat ein gutes, lichtstarkes Objektiv.

Die Lumix LX 100 hat ein gutes, lichtstarkes Objektiv.

Panasonic Lumix LX 100 (etwa 500 €)

Diese preiswerte Kamera, die Lumix LX100, benutze ich selbst täglich, sie ist sozusagen meine Küchenkamera. Sie ist im Preis von fast 800 € auf rund 500 €  gerutscht. Mit dem lichtstarken Zoom-Objektiv 1,7 10,9-34 mm entspricht sie einem Kleinbild-Zoom von 22 bis 68 mm und ist damit auch in Innenräumen ziemlich universell verwendbar.

Vorteil der neueren Technik ist unter anderem das WLAN. Mit einer App auf dem Handy ist die Kamera komplett fernsteuerbar. Man kann also gut vor der Kamera arbeiten, während sie auf dem Stativ steht, ohne ständig drum herum zu rennen. Die Bildqualität des MFT-Sensors ist gut. Und ND-Filter, um mit offener Blende arbeiten zu können, gibts bei einem Durchmesser von 43 mm sehr preiswert.

Das ausgesprochen gute Zoom-Objektiv mit hoher Lichtstärke sorgt dafür, dass diese Kamera als einzige ohne Wechselobjektiv-Technik auf die Liste gerutscht ist.

Es lohnt sich, die Preisentwicklung der Modelle der Einsteigerklasse aus den Vorjahren zu beobachten.

Es lohnt sich, die Preisentwicklung der Modelle der Einsteigerklasse aus den Vorjahren zu beobachten.

Canon EOS 2000D mit Kit-Objektiv (etwa 400 €)

Und mit der Canon EOS 2000D sind wir bei den preiswerten Kameras im DSLR-Segment angekommen. Die Kameras selbst sind etwas größer, der Sensor ist immer noch ein APS-C-Sensor und damit ein guter Kompromiss aus Preis und Leistung. Größter Vorteil ist, dass man in ein System einsteigt – und das ist auch schon wieder der Nachteil.

Vorteilhaft, weil man neu und gebraucht eine Vielzahl von Objektiven und Zubehör nachkaufen kann, wenn man mit der Kamera zufrieden ist. Nachteilig deswegen, weil die DSLR sich nach meiner Einschätzung etwas überlebt haben. Die nächsten Generationen werden spiegellos sein, kompakter, aber nicht weniger leistungsfähig.

Der Sensor hat mit 24,1 Megapixel eine recht hohe Auflösung, WLAN ist auch schon an Bord. Auf das Klapp-Display muss man allerdings hier noch verzichten. Wer in der reichhaltigen Canon-Objektiv-Palette nicht fündig wird, dem steht ein großes Angebot von Fremdherstellern offen sowie ein riesiger Gebrauchtmarkt. Und nicht zu vergessen mit  einem Objektiv-Adapter auch viele ältere Prime-Linsen. Ein Vorgängermodell, die Canon 1300d, gibt es für etwa 300€ gebraucht. Eine Nachfolge-Modell, die Canon 200D ist kompakter, hat Touchscreen und Klapp-Display und den höheren Preis von rund 500 € durchaus wert – wenn man das ausgeben will.

Das Handy

Nach einigem Zögern setze ich auch das Smartphone hier auf die Liste – wohl wissend um die Einschränkungen. Aber selbst mein schon etwas angestaubtes iPhone 6s produziert gute Bildqualität. und ich habe es vor allem immer dabei. Die Erweiterungsmöglichkeiten sind gering. Zwar gibt es Makro- und Weitwinkel-Vorsätze für Smartphones, aber die weisen recht unterschiedliche Qualität auf. Die von mir eingesetzten Moment-Objektive sind mit rund 100 € pro Objektiv schon wieder etwas teuer (plus Versand und Zoll).

Der größte Vorteil ist, dass keine zusätzlichen Kosten entstehen. Wer sein Handy bislang nur für Schnappschüsse eingesetzt hat, der sollte sich mit einigen Anleitungen und Youtube-Videos „fortbilden”, um zu erfahren, was alles möglich ist.

 

 

 

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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