Spinatnudeln sind der Seelentröster unter den Nudeln. Hier stimmen Konsistenz und Aroma, die Zubereitung geht auch mit dem frischen Spinat flott von der Hand. Und die cremige Konsistenz durch die Sahne und den geschmolzenen Käse machen das Pastagericht zu einem sinnlichen Erlebnis. Zu viel Schwärmerei? Erst mal ausprobieren!
Gleich vorneweg ein klitzeleiner Dämpfer für die Freunde der schnellen Küche (zu denen gehöre ich ja auch). Ich finde, diese Spinatnudeln funktionieren nicht sehr gut mit Tiefkühl-Spinat. Da gibt es sicher leckere Angebot, mit und ohne Blubb, mit passiertem Spinat und mit Blattspinat. Aber der mit etwas Öl und Knoblauch kürz angedünstete frische Spinat sticht das alles aus (für mich zumindest).
Frischen Blattspinat für diese Spinatnudeln gibt es etliche Monate lang. Und man findet auch nicht mehr nur auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Erzeuger, sondern auch im Supermarkt. Die Mini-Packungen mit 200 Gramm Baby-Spinat können wir für diesen Zweck getrost ignorieren. Wir brauchen den großen Sack mit einem Pfund frischem Spinat (für zwei Personen). Er muss gewaschen und (!) geputzt werden, die langen Stängel und die welken Blätter müssen einzeln entfernt werden.
Diese Vorbereitung der Spinatnudeln kostet uns ganze 10 Minuten. Aber das ist sinnvoll genutzte Zeit, während die Pasta in reichlich sprudelndem Wasser gart.
Spinatnudeln – die Zutaten für zwei Personen
- 500 Gramm Spinat
- 200 Gramm breite Nudeln / Tagliatelle
- 100 Gramm geriebener Gouda
- 50 Gramm Parmesan
- 100 ml Sahne
- Salz, Pfeffer, Knoblauch, Öl, Muskat
Die Zubereitung mit frischem Spinat
Zuerst stellen wir einen großen Topf Wasser zu mit reichlich Salz. Dann kommt der Spinat in eine große Schüssel mit viel Wasser. Kräftig schwenken, damit der Sand und evt. Dreck entfernt wird. Bei den jungen, kleinen Blättern kann man einen Rest vom Stil dran lassen. Größere und dickere Stengel sollten abgeknipst werden. Das ist aber eine Sache fürs Auge. Wenn man sie dran lässt, werden sie beim Dünsten auch weich und können problemlos mitgegessen werden.
Der gewaschene und abgezupfte Spinat kommt in ein großes Sieb. Jetzt können wir die Pasta ins kochende Salzwasser geben. In einem weiteren großen Topf (groß = weit und hoch) erhitzen wir etwas Öl. Dazu kommen 1 – 3 Zehen gepresster Knoblauch und etwas Salz. Und dann die noch nassen Spinatblätter, Salz und Pfeffer, eventuell auch Muskat. Das ergibt einen stattlichen Berg Spinat, der Topf muss also etwas größer sein.
Spinat und Volumen
Jetzt den noch großvolumigen Spinat mehrfach umrühren und wenden, damit sich alles gut vermischt. Wir können zuschauen, wie der Spinat-Berg in sich zusammenfällt. Herdplatte ausschalten, Deckel drauf, kurz stehen lassen. Am Boden setzt sich das Wasser vom Spinat ab. Das ist wertvoll, das brauchen wir noch.
Den Spinat jetzt mit einem Schaumlöffel auf ein großes Schneidbrett mit Rille geben. Die Flüssigkeit bleibt im Topf zurück. Den Spinat auf der ganzen Fläche dünn ausbreiten und mit einem großen Küchenmesser zerhacken. Ich mache das diagonal, erst in der einen Richtung, dann über Kreuz in die andere.
Nun die Nudeln abgießen und entweder in den heißen Nudeltopf, oder in den ebenfalls noch heißen Spinattopf oder in einen beschichteten Topf (mein Favorit) mit etwas Ölivenöl geben. Dazu kommen möglichst rasch – damit alle Zutaten gut heiß sind – die Nudeln, der Spinat, die Sahne und der Reibekäse. Alles auf kleiner Hitze kräftig miteinander vermischen.
Cremig muss es sein
Sind Nudeln und Spinat noch heiß genug, dann schmilzt der Käse recht schnell. Damit wäre die Mischung der Spinatnudeln eigentlich fertig. Aber erfahrungsgemäß nehmen die Nudeln in den nächsten Minuten die Flüssigkeit ziemlich gut auf. Das ist eine gute Gelegenheit, das grüne aromatische und gesalzene Spinatwasser in kleinen Schritten dazu zu geben. So wird das ganze Gemenge richtig schön cremig. Allerdings darf man nicht zu lange warten, weil die Nudeln sonst zu weich werden.
Mit einer Zange gedreht auf dem Teller servieren. Und trotz des geschmolzenen Käses gebe ich darüber meist noch einen Löffel geriebenen Parmesan.
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks