Englische Fish Pie ist bei uns wenig bekannt. Dabei müsste im Land der Tiefkühl-Schlemmerfilets ist so ein Backofengericht mit Fisch beste Chancen haben. Allerdings muss ich zugeben, dass der Aufwand für diese Fish Pie doch etwas höher ist und ein bißchen Koordination und Ausdauer in der Küche verlangt. Nichtsdfestotrotz sollte man dieses Rezept unbedingt probiert haben, wenn man Fischgerichte mag.
Fish Pie könnte man der Einfachheit halber auch bezeichnen als einen Fischauflauf mit einer Haube aus überbackenem Kartoffelbrei. Die korrekte Übersetzung lautet eher Fischpastete, aber das würde in meinen Augen einen Teigdeckel nötig machen statt der Kartoffelbrei-Haube. Wie alle Aufläufe ist auch der Fish Pie am reizvollsten, wenn man ihn für mehrere Personen macht. Das rechtfertigt den Aufwand eher als ein kurz gebratenes oder gedünstetes Filet, das man für zwei Personen sehr viel schneller auf den Tisch bekommt.
Der klare Vorteil der Fish Pie ist allerdings der sagenhaft intensive fischige Geschmack und die Cremigkeit und Saftigkeit des Gerichts, die man wohl kaum auf einem anderen Weg erreicht. Mein Rezept beschreibt Zutaten und Zubereitung für zwei Personen. Für die empfohlene größere Zahl der Esser muss es natürlich angepasst werden.
Ich denke, der englische Klassiker Fish Pie nutzt als Gemüse eigentlich nur die (unvermeidlichen) Erbsen. Ich wollte es etwas gemüsiger und habe deswegen noch Spinat als Mittelschicht zwischen Fisch und Kartoffelbrei-Haube hinzugefügt. Und im Gegensatz zu fast allen anderen Spinat-Gerichten bei uns bereite ich dieses hier aus Zeitgründen mit TK-Spinat zu.
Zutaten für 2 Personen
- 2 verschiedene Filets (insgesamt 400 Gramm), zum Beispiel Kabeljau und Lachs
- 2 Tassen tiefgefrorene Erbsen
- 2 Tassen tiefgefrorener Blattspinat (optional)
- 400 Gramm mehlig kochende Kartoffeln
- 2 x 2 EL Butter (für die Bechamel und für Kartoffelbrei=
- 2 EL Mehl
- 300 ml Milch (und weitere Milch 200 ml oder Gemüsebrühe optional)
- 2 TL Senf
- 100 Gramm geriebener Käse
- 200 ml Weißwein (optional)
- Salz, Pfeffer, eine halbe Zwiebel (optional)
- klein geschnittener Dill
Zubereitung der Fish Pie
Zuerst kommen die Kartoffeln geschält und in Teile geschnitten in den gelochten Einsatz des Schnellkochtopfs. Einmal aufkochen bis auf den zweiten Ring. Die Fischfilets in grobe Stücke schneiden und in der Milch kurz aufkochen. Dann die Herdplatte auf klein stellen und den Deckel aufsetzen, damit die Fischstücke durchziehen. Wer noch eine Ziwschenschicht Spinat möchte, wie ich das gemacht habe, der erhitzt in einem Topf etwas Ol und schwitzt die klein geschnittene halbe Zwiebel an. Den Spinat dazu geben, etwas verrühren und bei milder Hitze mit geschlossenem Deckel erwärmen.
Die Fischstücke aus der heißen Milch nehmen, die Milch nicht weggießen. Die TK-Erbsen in einem Topf mit kochendem Wasser übergießen. Das reicht, um sie rasch aufzutauen.
In einem mittelgroßen Topf die ersten 2 EL Butter erhitzen, Mehl dazu geben und mit der Milch von den Fischstücken aufkochen. Diese Bechamelsauce köchelt eine Weile und wird zunehmend dickflüssiger. Mit Wein verdünnen (oder mit Gemüsebrühe oder weiterer Milch), dann den Senf und die Hälfte des Reibekäses hinzugeben, sowie die abgegossenen Erbsen und die Fischstücke. Alles vorsichtig mit einem Kochlöffel oder besser noch mit einem SiIlikonspachtel (Teigschaber) verrühren.
Überbacken genügt
Eine Auflaufform einfetten, die Bechamelsauce mit allen Zutaten einfüllen. Und wenn man sich für die Spinat-Zwischenschicht entschieden hat, jetzt den Spinat in einer dünnen Schicht oben drüber geben.
Die gekochten Salzkartoffeln entweder mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken oder durch eine Spätzlespresse drücken. Zu dem noch heißen Kartoffelbrei die andere Hälfte des Reibekäses geben, die weiteren 2 EL Butter, etwas Salz und evt. Milch, bis alles schön sämig wird. Diese Kartoffelbrei-Mischung oben in die Auflaufform geben, verstreichen, und alles für etwa 15 Minuten bei 180 Grad im Backofen garen, bis die Kartoffelbrei-Haube bräunliche Spitzen zeigt.
Wie bei fast allen Aufläufen kann man bei der Zubereitung statt Überbacken der gegarten Bestandteile auch Durchgaren der ungekochten Zutaten wählen. Dann fügt man die rohen Zutaten zusammen. Die Zubereitung wird dadurch etwas einfacher. Aber während bei der ersten Variante des Überbackens alles schon auf den Punkt gegart ist, muss man bei der zweiten Variante eine Backzeit und Temperatur wählen, bei der auch die letzte Zutat durchgegart ist (vor allem der Fisch) – und die zarteren Bestandteile sind dann vielleicht schon etwas arg weich.
Serviert wird das bei uns mit einem frischen grünen Salat. Die Zubereitungszeit liegt bei fast einer Stunde, wird aber belohnt durch ein unvergleichliches Aroma.
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