Zu Besuch bei Römerbräu in Riegel am Kaiserstuhl. Edgar Schopferer und Stefan Motzkus betreiben hier, auf dem Gelände der ehemaligen Riegeler Brauerei, ihr kleines Unternehmen Römerbräu. Beide sind im Hauptberuf anderweitig engagiert, das Bier brauen entwickelt sich vom Hobby zum Nebenerwerb.
Verkauft wird das Bier in den großen, dunklen 1-Liter-Flaschen mit Bügelverschluss nur freitags von 18 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung. Beliefert werden aber auch Gastronomen und andere Kunden mit den drei Sorten: Helles, Dunkles, Weizenbier. Alle drei Biere sind naturtrüb und naturgemäß nicht so lange haltbar wie Industriebiere. Alle drei haben einen ganz eigenen, würzigen Geschmack, der aber auch für Menschen, die bisher nur Bier aus dem Supermarkt getrunken haben, nicht weiter gewöhnungsbedürftig ist.
Gewöhnungsbedürftig ist eher die Flaschengröße: Einmal geöffnet wird eine Bierflasche in der Regel auch geleert, schon alleine wegen der häufig verwendeten Kronkorken-Verschlüsse. Gut also, dass der Bügelverschluss erlaubt, das geöffnete Bier in den Kühlschrank zu stellen und später zu leeren – ein Liter Bier ist dann doch ein Maß, an das viele Verbraucher nicht gewöhnt sind und an das man sich so auch nicht gewöhnen muss.
Römerbräu hat seinen festen, treuen Kundenstamm, trotz eingeschränkter Verkaufszeiten und einiger Eigenheiten wie der geringeren Haltbarkeit. Nach Aussagen der beiden Inhaber ist das Kleinunternehmen auch schon auf Wachstum programmiert: Neue Mitarbeiter sind bereits gefunden, ebenso eine verbesserte räumliche Lösung. Ein Brauvorgang dauert immerhin rund einen Tag, bei normaler Arbeitsbelastung im Hauptberuf ist der Brautag denn auch typischerweise der Samstag.
Zum Angebot des Betriebes gehören auch Braukurse nach dem Motto „Brauen Sie Ihr eigenes Bier”, auch die Zutaten und Gerätschaften werden dafür verkauft.
Verwendet werden soweit möglich regionale Zutaten, wobei regional hier einen größeren Bereich abdeckt: Hopfen wächst eben nicht in jedem Winkel Deutschlands. Die Bierqualität lässt sich beim ersten Testen leicht feststellen, der Einhaltung der üblichen Vorschriften bei der Herstellung von Lebensmitteln sind die Brauer ebenso unterworfen, wie alle anderen auch, ebenso den Kontrollen.
Wer von dem Unternehmen und seinen Produkten nicht restlos überzeugt ist, der kauft sie auch nicht: Der Preis ist logischerweise deutlich höher als im Supermarkt, der Einkaufstermin und die Leergut-Handhabung erfordern ebenfalls etwas Disziplin und Entschlossenheit. Die treue Stammkundschaft und das stete Wachstum beweisen, dass immer mehr Kunden das gerne in Kauf nahmen.
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