Rohrnudeln, Buchteln, Germknödel – das und viel mehr gute Rezepte können einem rausgehen, wenn man seine Scheu vor der Zubereitung von Hefeteig nicht überwindet. Manche Hobbybäcker und -köche sind einfach skeptisch, ob das je aufgehen und gelingen wird. Andere haben vielleicht schon schlechte Erfahrungen gemacht. Die Frage Trockenhefe oder „richtige” Hefe ist dabei eigentliche eher zweitrangig. Denn Hefeteig gelingt fast immer. Und wenn er mal nicht gelingt: Einfach nochmal frisch ansetzen und den nächsten Versuch starten. Hefeteig braucht es mindestens eine Stunde lang relativ warm (ohne Zugluft und abgedeckt). Auch die Zutaten (Milch, Wasser, evt. Ei) sollten zumindest Zimmertemperatur haben. Und die frische Hefe sollte nicht zu alt sein.
Rohrnudeln – wie Buchteln, Germknödel etc.
Für welches süße Hefeteig-Gebäck Du Dich am Anfang entscheidest, ist fast egal. Spätestens nach dem dritten gelungenen Hefeteig ist das Prinzip verinnerlicht. Die geringfügigen Variationen spielen dann kaum noch eine Rolle und sind leicht zu bewältigen. Danach wird es eigentlich erst wieder richtig spannend, wenn Du zum Beispiel eine lange Teigführung ausprobierst, mit weniger Hefe und einer Gare bei kühleren Temperaturen (vorzugsweise über Nacht).
Das Grund-Rezept
- 500 Gramm Mehl (das ist etwa ein halber Würfel frischer Hefe und entspricht etwa 7 Gramm Trockenhefe, die meist in einem Päckchen drin sind)
- 1 TL Salz
- etwa 1/4 Liter lauwarme Milch
- etwa 20 Gramm Hefe
- 80 Gramm Zucker
- 100 Gramm Butter
- 2 Eier
Die Zubereitung
In einem kleinen Topf erwärme ich Milch und Butter (nicht aufkochen). Die frische Hefe in etwas lauwarme Milch einrühren und etwa 15 Minuten gehen lassen. Dann in eine Rührschüssel das Mehl mit dem Salz und den Eiern geben. Kräftig verrühren und dabei die lauwarme Milch mit der aufgelösten Butter schrittweise zugeben.
Auf eine bemehlte Arbeitsplatte geben und gut durchkneten. Dann den Teig zurück in die Schüssel geben und mit einem Küchentuch abdecken. Ich stelle die Schüssel in den Backofen, den ich ganz kurz auf niedrigster Temperatur einschalte und dann gleich wieder ausmache. Nach 30 Minuten ist der Teig aufgegangen und kann geknetet und geformt werden. In etwa 8 bis 10 Stücke aufteilen.
Rohrnudeln kann man mit oder ohne Füllung, mit oder ohne Kruste machen. Die Füllung ist meistens ein Obstmus oder Marmelade (meine Favoriten: Erdbeer- und Aprikosenmarmelade, Zwetschgenmus). Als Kruste mag ich besonders eine Zucker-Zimt-Kruste, die von der Konsistenz ein schönes Gegenstück ist zum weichen, fluffigen Hefeteig.
Variationen
Die Teigstücke für die Version mit Füllung gleichmäßig rund ausformen, einen Klecks Marmelade in die Mitte geben und die Ränder oben zusammenfügen. Mit und ohne Füllung werden gleichmäßige Kugeln geformt und nebeneinander in eine rechteckige (gibt die schönsten Endprodukte) oder rund Form (Springform) gesetzt.
Die fertigen Teigstücke dann nochmals abdecken und weitere 15 Minuten stehen lassen. Der Teig bekommt eine gleichmäßige Teigspannung, die Oberfläche wird glatter, man erhält etwas mehr Volumen.
Im Backofen bei 200 Grad etwa 30 Minuten backen.
Für die Zimt-Zuckerkruste noch während der Teig geht 100 Gramm Butter zerlassen, Zimt und Zucker mischen. Die geformten Kugeln mit zerlassener Butter bestreichen und in der Zimt-Zucker-Mischung wälzen. Die Rohrnudeln nach 15 und nach 30 Minuten aus dem Ofen holen und mit Butter bestreichen.
Dazu passt Vanillesauce, vorzugsweise selbst gemacht.
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