Spaghetti al lemone klang für mich zunächst mal eher ungewöhnlich. Spaghetti und Zitronengeschmack? Aber weil die Zubereitung einfach und die Anzahl der Zutaten wirklich sehr übersichtlich ist (immer ein gutes Zeichen), probierte ich es aus. Seitdem hat dieses Rezept einen festen Platz in unserer Pasta-Rezepte-Sammlung (kommt von Einfachheit und Aroma gleich bei Spaghetti cacio e pepe). Selbst der geriebenen Zitronenschale in der Sauce und dem Zester konnte ich einiges abgewinnen, ganz zu schweigen vom zart zitronigen Aroma. Unbedingt ausprobieren!
Der einzige Wermutstropen betrifft nach meiner Einschätzung Food-Blogger: Ein so einfaches Gericht wirkt eher unscheinbar und kann wahrscheinlich vor allem mit etlichen Deko-Teilen gut zur Geltung gebracht werden. Und weil das eine Sache ist, die ich nicht praktiziere (zumindest nicht bei meinen Alltags-Küchen-Fotos) bleibt es bei der eher schlichten Bebilderung. Aber auch wenn man noch so gerne fotografiert, hat man als Food-Blogger doch auch eine Leidenschaft für die guten aber weniger ansehnlichen Gerichte, oder?
Spaghetti al lemone – die Zutaten
- 1 Bio-Zitrone mit unbehandelter Schale
- 200 Gramm Spaghetti (oder andere Nudelsorten)
- Salz, Pfeffer
- 150 Milliliter Sahne
- 6 EL kalte Butter
- 4 EL Parmesan
Die Zubereitung
Reichlich Wasser mit reichlich Salz zum Kochen bringen. Währenddessen mit einem Gemüseschäler drei schmale Streifen von der Zitrone abschälen. Den Rest der gelben Schale mit der Reibe entfernen. Die drei schmalen Streifen der Zitronenschale mit einem Messer in sehr feine Streifen schneiden. Eine Hälfte der Zitrone ausquetschen und den Saft aufheben. Bei mir und einem Rezept für zwei Personen ist das die ausreichende Menge.
Die Spaghetti kommen ins kochende Wasser für etwa 80 Prozent der Kochzeit (bei 10 Minuten regulärer Kochzeit also nach spätestens acht Minuten abgießen). Dabei vom Kochwasser zwei bis drei Tassen in einem Gefäß auffangen.
In einem beschichteten Topf die Sahne mit der abgeriebenen Zitronenschale erhitzen. Wenn die Sahne köchelt, die Hitze herunterdrehen und die kalte Butter in Stücken langsam eines nach dem anderen zugeben und verrühren. Wenn alles glatt gerührt ist, den Parmesan unter ständigem Rühren hinzugeben, so dass keine Klumpen entstehen.
Die Sauce: etwas flüssiger
Die Spaghetti mit einer Zange aus dem Kochwasser heben und ebenfalls zur Sauce geben. Es macht nichts, wenn dabei auch Kochwasser hinzukommt, das geben wir später sowieso noch hinzu. Die Spaghetti weiter rühren und von dem aufgefangenen Nudelwasser zugeben (mindestens eine halbe Tasse, eher mehr), so dass die Sauce eher flüssig ist. Die Spaghetti bleiben für die verbleibenden zwei Minuten der Kochzeit unter ständigem Rühren im Topf, dann vom Herd nehmen. Diese sogenannte Beurre monté ist eine samtige Emulsion, die die Spaghetti umgibt.
Jetzt kommt der Zitronensaft dazu und frisch geriebener Pfeffer. Dann abschmecken. Es macht nichts, wenn die Sauce jetzt etwas flüssiger ist, wenn also mehr Flüssigkeit im Topf ist, als die Nudel aufnehmen.
Die Spaghetti mit einer Zange aus dem Topf nehmen und unter ständigem Drehen des Tellers anrichten. Zum Abschluss noch etwas von der Sauce drüber geben und die feinen Streifen der Zitronenschale.
Fertig. Die Mixtur aus Nudeln, Sahne, Parmesan und Zitrone sollte man probiert haben, ich hätte auch kaum für möglich gehalten, dass das harmoniert.
0 Kommentare