Wer Galettes einmal vor Ort in der Bretagne kennen gelernt hat, der behält sie in guter Erinnerung. Und macht sie zuhause vielleicht einfach nur deswegen nicht, weil er hier nicht an das dafür benötigte Buchweizenmehl vorbeikommt. Aber da mittlerweile auch Supermärkte mit den verschiedensten Mehlsorten und einem breiten Back-Angebot ausgestattet sind, lohnt sich der Ausflug in die französische Küche – auch aus anderen Gründen.
Viele verwechseln die dünnen, etwas dunkleren Buchweizenpfannkuchen, also die Galettes, mit Crêpes. Aber diese helle, süße Erdbeer-Schoko-Pfannkuchen wird mit Weizenmehl gemacht. Und Buchweizen ist nicht nur dunkler, sondern hat auch ganz besondere Eigenschaften. Zunächst ist es gar kein Weizen, sondern ein Knöterichgewächs. Und weil es eben kein Weizen ist, ist Buchweizenmehl glutenfrei. Und schließlich enthält es relativ viel Eiweiß (etwa 10 Prozent).
Mit dem Vollkorntrend kommt auch der Buchweizen
Vielleicht deshalb tauchen auch bei uns immer öfter Buchweizenrezepte auf und das Mehl ist fast überall erhältlich. Wer nach Galettes sucht, der findet viele Varianten für die Teigzubereitung und noch mehr Möglichkeiten für einen Belag oder eine Kombination mit anderen Zutaten wie Gemüse.
Ich habe mir meine Galettes Rezept-Variante selbst zusammengestellt. Denn bei vielen Galettes Rezepten fehlt ein Triebmittel wie Backpulver. Dafür soll dann der Teig über Nacht im Kühlschrank reifen. Was meinem Zugang zum Thema Kochen etwas entgegen steht. Deswegen ist in dieser Variante Backpulver dabei. Buchweizen sollte schnell verbraucht werden, deswegen rate ich zum Kauf von kleinen 500-Gramm-Packungen. Außer den klassischen herzhaften Pfannkuchen sind noch süßes Varianten möglich und als voluminösere Ausführung Blinis.
Galettes – Zutaten (für zwei Personen)
- 125 Gramm Buchweizenmehl
- 1 Ei
- 180 ml Milch
- 180 ml kaltes Wasser
- 1 TL Salz
- 1 TL weißes Mehl
- 50 Gramm zerlassene Butter
- 5 Gramm Backpulver
- 4 Merguez-Würtschen
- 1 große Fleischtomate
- Petersilie, Salz, Zucker,Pfeffer aus der Mühle, Frühlingszwiebel, Balsamico
Die Zubereitung
Gemischt werden zuerst die trockenen Zutaten. Buchweizenmehl, Backpulver, Weißmehl und Salz werden in einer Schüssel gelichmäßig verrührt. Dann kommt das Ei dazu und etwa ein Drittel des Milch-Wasser-Gemischs. Alles wird kräftig verrührt, bis eine glatter Teig entsteht. Dann kommt nach und nach die restliche Flüssigkeit dazu, wobei jetzt ein sehr dünner Pfannkuchenteig entsteht. Der muss jetzt zehn Minuten quellen und wird dann nicht wie Pfannkuchenteig aus Weizenmehl etwas fester, sondern wirkt eher etwas glibschig.
In einer Pfanne brate ich die Merguez-Würstchen an, die nach wenigen Minuten gewendet werden. Die Tomaten schneide ich mit einem sehr scharfen Messer in sehr kleine Würfel. Salz, Zucker, Pfeffer und Baslamico dazu, sowie eine klein geschnittene Frühlingszwiebel und Petersilie, gut verrühren.
Es geht auch ohne Crêpe-Pfanne
In eine beschichtete Pfanne mit etwas Öl kommt etwa ein Viertel des Teigs für die Gallettes, der durch Kippen der Pfanne gleichmäßig verteilt wird. In einer beschichteten Pfanne kann man auch eine geringere Teigmenge nehmen (etwa ein Achtel). Da der Teig sehr dünnflüssig ist, verteilt er sich sehr gut. Man kann ihn auch ganz klassisch mit einem hölzernen Teigverteiler zum Rand hin ausstreichen. Noch besser ist eine spezielle Crêpe-Pfanne mit niedrigem Rand, beschichtet oder aus Gusseisen. Ein elektrischer Crêpesmaker lohnt sich sicher nur für frankophile und ambitionierte Crêpebäcker. Ich bereite die Gallettes eher wie Pfannkuchen in der Pfanne zu.
Dazu darf die Herdplatte nur auf mittelgroße Hitze stehen. Die Pfannkuchen erst wenden, wenn sie am Rande schon etwas antrocknen, und im Herd warm stellen.
Die Pfannkuchen zum Servieren mit der Paprikacreme bestreichen (ich bevorzuge mittelscharfe und scharfe Varianten), den Pfannkuchen dann zusammenklappen. Aus der Tomatensalsa die Flüssigkeit absieben und die Würfel zusammen mit den klein geschnittenen Merguez-Würstchen oben auf den Pfannkuchen geben.
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