Bärlauchpesto selber zu machen ist ein Leichtes. Wenn man erst einmal die Stellen im Wald ausgemacht hat, wo die Blätter mit dem zarten Knoblaucharoma wachsen, hat man die Hauptarbeit fast schon getan. Die wenigen Zutaten für die Pestoherstellung hat man meistens schon zuhause. Und die Zubereitung selbst dauert vielleicht gerade mal ein Viertelstündchen. Im Normalfall hat man dann auch einen kleinen Vorrat, der für zwei oder drei Mahlzeiten reicht.
Bärlauchpesto steht bei mir deswegen schon zu Beginn der Bärlauchsaison (Ende Februar) auf der Todo-Liste. Dann sammle ich regelmäßig bei meinen morgendlichen Läufen im Wald jeweils eine Handvoll von den grünen aromatischen Blättern, die vorzugsweise in den Salat wandern. Erst Ende März /Anfang April rutscht das Thema wieder ganz nach vorne auf der Liste. Denn jetzt erscheinen die Blütenstängel. Und das bedeutet, dass die Zeit des besten und zartesten Aromas sich dem Ende neigt. Zwar kann man die Blätter auch noch nach dem Aufblühen sammeln und verwenden. Aber der richtige Zeitpunkt, um diesen feinen Geschmakck zu konservieren (beiespielsweise auch mit Bärlauchbutter und Bärlauchöl) ist dann vorbei.
Wir verwenden das Bärlauchpesto vorzugsweise für Gnocchi. Es passt wie jedes Pesto aber zu allen Arten von Nudeln und eignet sich auch als Marinade, zum Beispiel für Lammfleisch oder Rinderfilet. Wir sind davon abgekommen, den Vorrat an Bärlauchpesto zu groß zu machen. Zwar hält sich das Pesto mit etwas frischem Olivenöl oben drauf im Kühlschrank einige Tage. Aber wir verwenden es lieber frisch (und reichlich). Dann reicht die angegebene Menge für zwei Mahlzeiten.
Für die Zubereitung empfiehlt sich (mindestens) ein Stabmixer und eine etwas größeres Gefäß. Die schlanken Rührbecher, die bei vielen Stabmixern dabei sind, eignen sich gut für kleine Mengen oder Getränke. Aber die angegebene Menge an Bärlauchblättern hat schon ein größeres Volumen. Besser geht es mit dem Standmixer oder einem Aufsatz für die Küchenmaschine. Die haben ein größeres Fassungsvermögen.
Wem das Knoblaucharoma des Bärlauchs für ein Pesto zu dezent ist, der kann auch noch eine klein geschnittene Knoblauchzehe hinzu geben. Um das zu beurteilen muss man das Bärlauchpesto allerdings schon einmal ohne zusätzlichen Knoblauch gemacht haben.
Bärlauchpesto – die Zutaten
- 100 Gram frische Bärlauchblätter
- 30 Gramm Pinienkerne
- 2 EL frisch geriebener Parmesan
- 100ml Olivenöl (nach Belieben auch mehr)
- Salz, Pfeffer
- evt. eine Knoblauchzehe
Die Zubereitung
Als erstes werden die Pinienkerne bei mittlerer Hitze in einer Pfanne angeröstet. Es empfiehlt sich, dabei zu bleiben und die Pinienkerne ständig zu bewegen, damit man die Bräunung gut verfolgen kann. Wenn die Pinienkerne leicht angebräunt sind und einen feinen Röstgeruch verbreiten, die Pfanne beiseite stellen.
Jetzt wird der Bärlauch geputzt. Die Stängel an den unteren Enden werden abgeschnitten, so dass nur noch die Blätter verwendet werden. Die Blätter kurz unter fließendem Wasser abspülen und dann trocken schütteln.
Jetzt kommt in den Mixer ein kleiner Teil des Olivenöls. Die Bärlauchblätter werden klein geschnitten und das erste Drittel der Menge in den Mixer gegeben. Dann füge ich die gerösteten Pinienkerne hinzu, Salz und Pfeffer, und dann die restlichen Bärlauchblätter. Und jetzt könnte man auch noch eine klein geschnittene Knoblauchzehe dazu geben.
Mixer oder Stabmixer?
Mit dem Mixer wird das Ganze nun klein gehäckselt und dabei nach und nach das restliche Olivenöl zugegeben. Dabei ist es oft notwendig, die oberen Bärlauchblätter mit dem Stiel eine Holz-Kochlöffels nach unten zu drücken.
Wie weit das Mixen geht, ist Geschmackssache. Mit einem schlagkräftigen Mixer kann man draus eine feines Mus machen. Mir ist das Pesto dann am liebsten, wenn zum Beispiel die Pinienkerne noch nicht ganz zermahlen sind. Dann sind meistens auch noch kleine Blattstückchen beim Bärlauch erkennbar, was mich aber nicht weiter stört. Auch die Ölmenge entscheidet darüber, ob das Ganze schön sämig wird oder eher ein bisschen stückig bleibt. Zum Vermengen mit Pasta oder Gnocchi darf es bei mir ein bisschen mehr Öl sein.
Das Peso passt nach meiner Ansicht am besten zu Gnocchi. Auerßdem gebe ich auch hier – wie fast immer bei Pasta – später noch geriebenen Parmesan drüber. Den Rest des Bärlauchpestos kann man in einem verschlossenen Glas gut für ein paar Tage im Kühlschrank aufheben. Wichtig ist es, obenauf noch ein bisschen Olivenöl zu geben, damit das Pesto nicht austrocknet.
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