Wie zufrieden man mit dem eigenen Instagram-Account ist, das hängt immer von den eigenen Erwartungen ab. Was suche ich auf Instagram? Was will ich erreichen? Erstaunlicherweise klaffen nicht nur die Ansprüche an den Auftritt in der Bilder-Plattform weit auseinander. Auch die Bewertungen dessen, was man dort erreicht hat, wird ganz unterschiedlich (und sehr uneinheitlich) vorgenommen. Mit den richtigen Anhaltspunkten kommst Du zu einer Instagram-Bewertung, die Dir klarer eröffnet, wo Deine Chancen liegen. Denn Verbesserungen sind immer möglich.
Den eigenen Instagram Account sieht man wahrscheinlich immer kritischer als andere, die man betrachtet. Denn beim eigenen Profil verbindet man automatisch auch seine Wünsche und Hoffnungen mit dem Ergebnis. Außerdem neigt man ganz automatisch dazu, sich mit anderen zu vergleichen. So gesehen muss eigentlich jeder einfach mit den eigenen Einschätzungen und Fehleinschätzungen leben. Aber es gibt auch ohne aufwändige Recherchen gute Hinweise, die eine konkretere Einstufung erlauben. Der Vorteil einer zutreffenden Instagram-Bewertung: Wer seine Stärken und Schwächen, seine Ziele und Projekte besser einordnen kann, der kann auch seine Zeit sinnvoller einsetzen – auf Instagram und anderswo.
Mein Name ist Joachim Ott, ich bin Fotograf und Journalist. Mein Account für diese Website testschmecker.de ist @testschmecker. Daneben habe ich noch den Account als Fotograf und Journalist für meine Website joachimott.de und das dortige Journal: @joachimott.
Wichtig für diese Instagram-Bewertung Deines Instagram Accounts ist eine Widerholung in regelmäßigen Abständen.Denn Dinge ändern sich – auch Ziele. Und wichtig ist auch, dass Du Dir zumindest im groben Rahmen ein Ziel für Deinen Instagram Account gesteckt hast. Dazu gehört eine wenn auch rudimentäre Strategie, die Deine Aktivität umfasst (poste ich täglich oder nur gelegentlich), den Nutzen beschreibt, den Du daraus ziehen möchtest (Austausch mit anderen oder Verkauf eigener Produkte) und einen Zeitrahmen.
Die täglichen Likes
Für die meisten von uns, vor allem diejenigen, die schon länger dabei sind, sind Likes noch immer das offensichtlichste und am leichtesten erkennbare Signal dafür, wie unsere Inhalte auf der Plattform aufgenommen werden. Und auch wenn es unser Selbstbewusstsein hebt: Die Likes haben nach einigen Änderungen des Algorithmus keine besondere Bedeutung mehr. In den meisten Accounts werden sie nicht mehr angezeigt, auch der Profilinhaber muss dazu erst die Statistik Insights aufrufen.
Die Follower-Meßlatte
Die Zahl der Follower ist schon eher das, mit dem wir uns gerne vergleichen. Vielleicht zu gerne? Natürlich schielen wir alle auf die Großen Profile auf Instagram. Und auch diejenigen, die sich in unserer Nische beewegen, zum Beispiel bei den Foodbloggern, haben wir im Blick und vergleichen uns. Aber macht ein Vergleich Sinn? Bei vielen steckt hinter dem Instagram Account noch eine mächtige Website, in der viele Jahre Arbeit stecken. Oder ein Youtube-Account mit zahlreichen Followern. Oder – auch das gibt es noch immer – jemand hat sich seine Follower einfach gekauft. Weil es gut aussieht.
Die weichen Ziele
Aber nicht alles für die Betrachtung Deiner Instagram-Bewertung lässt sich in Zahlen fassen. Wenn wir unseren Instagram Account bewerten wollen, dann spielen auch viele andere Faktoren eine Rolle. Und die lassen sich nicht unbedingt in Zahlen fassen. Die Zahl der Likes und Kommentare ist eine Sache. Aber was steht denn in den KOmmentaren? Sind das einfach nur drei Emojis, die immer wieder in die Kommentarfeld kopiert werden? Oder nimmt da jemand Bezug auf den Instagram Beitrag?
Sind vielleicht gar Menschen bei den Kommentatoren, die mirt seit langem folgen, die Veränderungen bewerten und kommentieren, Tipps und Ratschläge geben (zum Beispiel bei Foto-Accounts)? Oder sind es sogar emotionale Nachrichten, die den Kern unseres Beitrags aufnehmen? Solche Beiträge, dieser Austausch ist mehr als nur ein Beitrag zum Wohlfühlfaktor. Ob man da schon von echten Beziehungen sprechen kann, sei mal dahingestellt. Die Qualität von Kommunikation ist vielleicht nicht messbar, wird aber sicher in Einzelfällen ganz unterschiedlich bewertet.
Die harten Ziele
Wenn wir harte Zahlen zur Instagram-Bewertung heranziehen wollen, dann gibt es aussagekräftigeres als Likes und Follower. Die meisten davon findest Du in Instagram Insights.
- Der Zuwachs an Followern und Reichweite zum Beispiel. Ist er seit Monaten und Jahren gleich oder in Bewegung? Und in welcher Richtung?
- Hat unser Account an Renommee gewonnen? Das ist vielleicht ein schwierig zu fassender Begriff. Aber wenn andere unsere Beiträge teilen oder darauf Bezug nehmen, dann zeigt das doch, dass unsere Bilder und Texte Spuren hinterlassen.
- Die umfangreiche Instagram Statistik bietet uns auch einige Informationen zu durchaus ‘gewinnbringenden’ Zahlen. So ist die Zahl der Klicks zur Website ein wichtiger Faktor, wenn wir dort unser Geschäft betreiben, möglicherweise einen Shop eingerichtet haben oder dort unsere Dienstleistungen anbieten.
- Auch den Bezug zwischen Instagram und unserer Emailliste können wir herstellen. Wie Du eine eigene Linkzentrale nach dem Muster von Linktree, Taplink und anderen professionellen Anbietern einrichtest, habe ich hier beschrieben. Mit Deinem Statistikprogramm kannst Du erfassen, wieviele Menschen vo Deinem Instagram Account zur Newsletter-Anmeldung gelangen.
Der Wert eines Accounts
Immer wieder stoßen wir im Netz auch angebliche finanzielle Bewertungen von Instagram-Accounts. Dort versteigen sich manche zur Aussage darüber, wieviel Geld Dein Account wert. Sicher gibt es Agenturen, die Accounts nach bestimmten Kennzahlen bewerten. Wenn Du selbst nach einer zahlenmäßigen Einschätzung des möglichen Werts Deines Profils suchst, dann würde ich Dir zwei einfache Kennzahlen ans Herz legen.
- Die Engagementrate ist relativ einfach zu berechnen. Dafür teilst Du die Summe aus Likes und Kommentaren und Shares eines Beitrags durch die Zahl Deiner Follower. Damit erkennst Du leicht, ob Deine Follower Dir nur pro Forma folgen oder mit Dir interagieren. Auch hier ist ein vergleich Deiner Posts schwierig (Du kannst auch einen Durchschnitt aus fünf Posts berechnen für mehr Aussagekraft). Zahlen zwischen 1 und 3 Prozent zum Beispiel gelten als durchschnittlich bis gut. Ich habe in verschiedenen Quellen aber verschiedene Staffelungen gefunden. Wichtig ist wie bei allen Statistiken die mittel- und langfristige Aussagekraft für Dich. Habe ich nach einem Jahr nur mehr Follower, aber vielleicht eine geringere Engagement Rate?
- Der Wert und Nutzen Deiner Follower ist schwer zu erfassen. Was man aber mit Sicherheit ausschließen kann, ist dass sogenannte Ghost Follower einen Wert für Dich haben könnten. Das sind Accounts, die anderen in großer Zahl folgen – ohne jede Interaktion. Du erksnnst diese Accounts unter Deinen Followern daran, dass sie kein Profilbild haben, einen sinnlosen Namen aus Zahlen und Buchstaben, keine eigenen Beiträge, aber selbst einer sehr großen Zahl von Accounts folgen. Es gibt auch Apps, die Ghost Follower erkennen können. Du solltest sie löschen, weil sie Deine Auswertung erschweren und Dir keinerlei Austausch und Nutzen bringen.
Welcher Account passt zu meinen Zielen
Spätestens nach dieser Auswertung und Bewertung Deines Instagram Accounts kannst Du Deine Ziele und Deine Strategie bewerten. Bin ich auf dem richtigen Weg? Muss ich etwas anders machen? Brauche ich vielleicht Hilfe, wenn die Ziele für meinen beruflichen Erfolg wichtig sind?
Vielleicht haben sich ja auch Deine Ziele verändert? Du willst kein Influencer mehr werden, der Austausch mit anderen Menschen ist Dir wichtiger. Oder der Aufwand für die Sozialen Medien steht in keinem Verhältnis zu dem, was Du dort voraussichtlich erreichen kannst – mit einem vernünftigen Maß an Engagement.
Ein paar solide Ergebnisse sind hilfreich, um Deinen Kurs zu überprüfen und gegebenfalls neu auszurichten.
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks