Deine Foodblog-Strategie muss auf den Prüfstand. Wer ein Foodblog betreibt liebt offensichtlich auch den Auftritt in den Sozialen Medien. Und natürlich die Präsenz in den Suchergebnissen, möglichst auf den vorderen Plätzen. Aber die Praktiken der verschiedenen Plattformen ändern sich ständig. Algorithmen bestimmen, wie viele Besucher Deine Food-Fotos auf Instagram sehen, wo Dein Blogbeitrag in den Suchergebnissen landet und wie vielen Deiner Follower Dein neuestes Rezept gezeigt wird.
Hier drei aktuelle Trends, die Deine Darstellung im Internet aufmischen können – und wie Du darauf reagieren kannst.
Ergebnisse in den Suchmaschinen
Die Regeln für die richtige Gestaltung von Blogbeiträgen im Rahmen einer Suchmaschinen-Optimierung bestimmen auch Deine Foodblog-Strategie. Aber sie sind und waren immer im Fluss. Im Prinzip stehen zwar die Spielregeln fest und WordPress-Plugins für SEO wie das von Yoast u.a. helfen Dir, sie einzuhalten. In letzter Zeit kommen zumindest bei mir Zweifel auf an der Optimierung der Foodblog-Webseiten für Suchmaschinen.
Ich habe eher durch Zufall festgestellt, dass die Suche nach einem beliebten Rezept zwar zu meiner Seite führt, aber dort sofort noch auf der Google-Ergebnisseite gleich die Zutaten zeigt. Das ist aus Sicht der Suchenden sicher praktisch. Was brauche ich alles, habe ich die Zutaten im Haus? Ist das aufwändig und teuer oder schnell und preiswert zuzubereiten?
Aber mein Interesse ist ja zunächst, dass Menschen erstens meine Website besuchen und zweitens vielleicht wieder kommen, wenn ihnen das gefällt. Ich strebe keine Karriere als Influencer oder ähnliches an, ich werde auch nicht reich und berühmt werden und sehe das Kochen und Bloggen als Hobby. Aber die Zahl der Besucher ist wie die Zahl der Follower in den Sozialen Medien ein Anhaltspunkt dafür, wie gut man das macht.
Ich will natürlich wissen: Stoßen meine Artikel auf Interesse da draußen? In dem Augenblick, wo Interessenten sich aus den Google Rezepten einfach die Zutaten herauskopieren, erscheinen sie nicht als Besucher auf meiner Website, nicht in der Statistik und erst recht werden sie künftig nicht wieder zurückkommen. Das gibt nicht nur hinsichtlich einer Strategie für Dein Foodblog zu denken, oder?
Instagram-Rezepte
Eine ähnliche Tendenz beobachte ich auf Instagram. Zunehmend mehr Instagramer beklagen nachlassende Reichweiten und einen geringeren Zuwachs an Followern. Das ist für diejenigen schmerzhaft, die damit ihren Lebensunterhalt zumindest teilweise bestreiten möchten.
Hinzu kommt, dass die einstige Währung auf Instagram, nämlich Likes und Follower, deutlich Wert eingebüßt hat. Die neuen Trigger für den Instagram Algorithmus sind das Speichern und Teilen von Inhalten. Das ist insofern verständlich, als dass Engagement hoch bewertet wird in den Sozialen Medien und diese beiden Aktivitäten wohl an der Spitze eines möglichen Engagement stehen.
Zunehmend gibt es deswegen Beiträge, in denen nicht nur Food-Fotos mit einem hilfreichen Text versehen werden. Es wird vielmehr gleich das Rezept und die Anleitung in die Bildtexte geschrieben. Damit entsteht ein viel größerer Anreiz zum Speichern (“mein Instagram-Kochbuch”) und auch zum Teilen der Beiträge.
Logischerweise übertrumpft diese Darstellung die derjenigen Foodblogger, die Besucher für das Rezept lieber auf ihre Website schicken. Andererseits reduziert diese Praktik die Verbindung von Instagram und Foodblog. Längerfristig macht es das aufwändige Betreiben eines Foodblogs vielleicht überflüssig. Und ein Überdenken Deiner Foodblog-Strategie notwendig.
Twitter-Änderungen
Anpassungen und Änderungen haben auch vor Twitter nicht halt gemacht. Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass die Plattform von ihrer Text-Lastigkeit weg möchte. Bilder haben jetzt einen höheren Stellwert und so bietet Twitter mehr und einfachere Möglichkeiten als früher. So kann man seit kurzem auch Hochformat-Bilder posten, die dann nicht (ziemlich willkürlich) beschnitten werden, sondern in voller Pracht erscheinen. Und man kann mehrere Bilder in einen Post packen, auch Hoch- und Querformate gemischt.
Für Foodblogger, die auch von der guten Qualität ihrer Fotos profitieren ist das ein wichtiger Schritt. Er könnte mittelfristig auch dazu führen, das Instagram, das lange als bevorzugte Plattform von Food-Bloggern und Food-Fotografen galt, an Bedeutung verliert. Un Twitter zumindest gleich interessant wird.
Konsequenzen?
Ratschläge für das Internet waren und sind nicht in Stein gemeißelt. Wie man hier auf Änderungen reagiert ist wahrscheinlich auch eine Frage des Naturells. Wer wie ich Wert legt auf Beständigkeit, der wird wahrscheinlich nicht sein Foodblog und seinen Instagram-Account in die Tonne treten. Aber zumindest ich prüfe schon regelmäßig, inwiefern Aufwand und Erfolg in den verschiedenen Bereichen noch in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen.
Was Blogs betrifft sehe ich mich eher bestätigt in meiner Auffassung, dass reine Rezepte-Sammlungen wenig zukunftsorientiert sind. Ich halte das auch für keine gute Foodblog-Strategie. Ergänzende Themen zu den Rezepten wie Beiträge zu Sozialen Medien, zu WordPress oder zur Food-Fotografie sollen auf testschmecker.de für einen interessanten Mix mit Mehrwert sorgen.
Bei Instagram konnte man bislang Änderungen (und Einbrüche) durch den Algorithmus aussitzen. Meine Rezepte auf Instagram Posts zu verlangen ist für mich keine Option. In Einzelfällen geht das vielleicht, als Konzept finde ich es für mich nicht praktikabel. Da versuche ich lieber das, was derzeit noch Erfolg versprechend erscheint: mehr Videos.
Und meinen vernachlässigten Twitter-Account werde ich künftig wahrscheinlich öfters und nich mehr mit Fotos nutzen.
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