Das alljährliche Adventsbacken findet bei uns immer Ende November statt. Und diese Rotweinplätzchen gehören seit langem dazu. Frau und Tochter entwerfen einen Back-Plan, der in manchen Jahren geradezu aberwitzig viele Sorten enthält. Mein Anteil am Gelingen ist sehr gering. Ich darf Wünsche äußern (“mit Schokolade!'”), die manchmal erhört werden. Und ich darf fotografieren. (Naja, ein paar Handlanger-Arbeiten sind auch noch drin.) Vor allem aber darf ich sie hinterher essen. Und damit kann man doch schon zufrieden sein.
Advents-Rezepte: Himbeer-Mandelkekse und 3 weitere Favoriten
Unter den Advents-Rezepten haben es diese Himbeer-Mandelkekse auch in diesem Jahr bei mir auf die Favoritenliste geschafft. Zwar kommen jedes Jahr neue Rezepte dazu. Ein paar der Vorgänger-Rezepte bleiben wegen großer Beliebtheit aber auch stets auf der Liste des Weihnachtsgebäcks. Die ganze Auswahl wird traditionell in einem Rutsch, an einem Wochenende gebacken.
Zwar habe ich beim Backen in unserem Haushalt eine untergeordnete Rolle. Aber ich darf fotografieren und – immerhin – mit auswählen. Die neuen Rezepte und Variationen kommen, das muss ich ehrlich sagen, ebenso wie die ganze Hauptarbeit von meiner Frau und meiner Tochter. Und erstaunlicherweise gibt es in fast jedem Jahr auch wieder neue, bislang noch unbekannte Favoriten.
Weil meine Lieblings-Advents-Rezepte über das Blog verteilt sind, gibts aktuell bei der Anmeldung zum Testschmecker-Newsletter meine vier Lieblings-Rezepte zum Download!
Hier die vier favorisierten Advents-Rezepte herunterladen und ausprobieren!
Die Zutaten für etwa 50 Stück:
– 300 Gramm geriebene Mandeln
– 300 Gramm Zucker
– 3 Eiweiß
– 1 Esslöffel Honig (im Wasserbad erhitzen, damit er flüssig wird)
– 100 Gramm Himbeer-Marmelade
Advents-Rezept Himbeer-Mandelkekse: Vor dem Backen, nach dem Backen
Zubereitung
Das steif geschlagene Eiweiß mit den geriebenen Mandeln, Zucker und Honig verkneten. Für etwa 30 Minuten kalt stellen.
Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen und aus der Masse etwa 50 Kugeln formen und in Puderzucker wälzen. Die Kugeln werden mit Abstand aufs Blech gelegt, weil sie sich beim Backen ausdehnen.
Den Backofen auf 175 Grad (Umluft) vorheizen. Mit dem Stiel eines Kochlöffels kleine Mulden in die Kugeln drücken und diese mit Himbeer-Marmelade füllen.
Im Ofen etwa 15 Minuten backen. Danach auskühlen lassen und evt. in einer Blechdose aufbewahren.
Zuckerfrei durch die Vor-Weihnachtstage?
Sich zuckerfrei zu ernähren, dieser Aspekt hat zur Zeit großen Stellenwert in den Medien. Wobei nach meiner Ansicht „zuckerfrei” ein bißchen drastisch ist. Die meisten Menschen wissen bislang wahrscheinlich nicht einmal genau, wo welche Art von Zucker enthalten ist – und wieviel. Zuckerfrei erscheint mir darüberhinaus ebenso unnatürlich (und unsinnig) wie kohlehydratfrei, fettfrei etc.
Ich habe Respekt vor allen Arten an Diäten, mit denen sich Leute beschäftigen und in manchen Fällen – um es hart auszudrücken – abquälen. Obwohl meine Sicht aufs Thema Abnehmen eine ziemlich naturwissenschaftliche ist. Nicht mehr Kalorien zu sich nehmen, als man verbraucht, das ist ein schlüssiges Konzept. Und da man den Verbrauch (zumindest als Ungeübter) nicht drastisch steigern kann, sollte es vorrangig die Kalorienzufuhr sein. Aber beides muss aus meiner Sicht vertreten sein: Bewegung und gesundes Essen.
Die drei Dinge, die wohl den meisten Menschen Probleme bereiten sind nach meiner Einschätzung, Fett, Zucker und Salz. Und weil in der Vorweihnachtszeit Zucker sicher die Hauptrolle spielt, hier ein paar Tipps, wie man besser durch Adventszeit kommt.
Zuckerfrei durch Ersatzstoffe
Es gibt einige Alternativen zur Verwendung des weißen Industriezuckers. Genannt werden oft Agavensirup, Kokosblütenzucker, Stevia, Honig und einige andere mehr. Oft werden sie empfehlen bei einer „Zuckersucht”. Wer nicht gerade krankhaft veranlagt ist, dem hilft es vielleicht, die Süßungsmittel in zwei Gruppen einzuteilen. Die einen sind chemische Ersatzstoffe. Die anderen sind Zucker, die nur anders heißen. Wer durch ärztliche Rat an diese beiden Varianten verwiesen wird, sollte sich daran halten. Alle anderen können nach meiner Auffassung Zucker essen, aber in Maßen.
Es gibt auch zuckerfreie Rezepte für Weihnachtsgebäck. Mein Tipp: Zuckermengen reduzieren sollte vor den Ersatzstoffen kommen. Wer selbst backt, der kann schon am Rezept erkennen, welche Sorten „Zuckerbomben” sind. Wer Adventsgebäck einkauft, sollte schlicht die Menge reduzieren.
Was ist wo drin?
Dazu muss man zuerst wissen, wieviel Zucker überall enthalten ist. Die Zutatenliste einiger Lebensmittel macht uns das nicht einfach. Hier kann man nachschlagen, welche Namen Zucker und Zuckerersatzstoffe tragen. Und Honig, Fructose, Glukose, Traubenzucker sind eben Zucker. Punkt. Früchte und Fruchtsaft zum Beispiel enthalten auch Zucker. Und Apfelsaft nur geringfügig weniger als Coca-Cola* (siehe unten). Fruchtjoghurt, Milchgetränke, Eistees und Cerealien: ein Blick auf die Zutatenliste, auf den Anteil der Kohlehydrate und den Zuckeranteil, das ist erhellend.
Mein Tipp: Lesen hilft. Das gilt auch für alle Produkte, die man im Supermarkt kauft. Ich sehe viel zu wenige Menschen, die bei Produkten auf die Zutatenliste schauen. Der erste Schritt zu einer vernünftigen Ernährung könnte darin bestehen, dass man grundsätzlich seine Lesebrille mitnimmt in den Supermarkt.
Die Alternative zu Zucker-Reduzierung und Ersatzstoffen?
Dänemark machte in jüngerer Zeit durch seine Zucker- und Fettsteuer von sich reden. Viel interessanter finde ich eine schöne ältere Geschichte aus Dänemark. Ich konnte den Bericht zwar nicht verifizieren, aber er kam in einer Radiosendung und erscheint mir glaubhaft.
Demzufolge beklagte man in Dänemark in den Nachkriegsjahren die schlechte Zahngesundheit, nicht nur bei Kindern. Das führte man auf die dänischen Süßigkeiten zurück. Für ein Umlenken wurden die Kinder in der Schule und zuhause dazu erzogen, dass es einen Zucker-Tag gab. An diesem durfte man ungehemmt Süßes schlemmen – aber eben nicht an den anderen Tagen. Die Zahngesundheit, sprich Karies, soll sich dramatisch verbessert haben.
Das Konzept erscheint mir auch für die Vorweihnachtszeit tragfähig und ist mein Tipp Nummer drei. Einen Tag in der Woche kann und darf man an alten Vorlieben festhalten. Wenn nicht gerade schwere Erkrankungen vorliegen, die eine absolute Abstinenz erfordern. Den meisten Menschen erscheint die Vorstellung schrecklich, dass sie für immer auf etwas lieb gewonnenes verzichten sollen. Auch wenn ihnen die Vernunft sagt: lass es. Wenn aber in Aussicht steht, dass man diesen Genuss wieder erleben darf, fällt der Verzicht leichter.
Wer nicht ohne Süßigkeiten, Adventsgebäck und Zuckerwatte durch die Vorweihnachtszeit kommt, der sollte das probieren. Und an den restlichen Tagen die anderen Zucker, auch die versteckten Zucker in Getränken, Cerealien und Joghurt, meiden.
PS: Weil es so unglaublich klingt:
*Coca-Cola enthält 10,8 Gramm Zucker pro 100 ml (entspricht 43,2 % der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Tagesdosis.
Apfelsaft enthält 10 Gramm pro 100 ml
Drei Rezepte für Weihnachtsgebäck
Die 2015er Rezepte für Weihnachtsgebäck sind zwar schon ausprobiert, aber noch nicht geschrieben, fotografiert, veröffentlicht. Deswegen zum Auftakt und zur Einstimmung für all diejenigen, die jetzt mit dem Backen für die Advents- und Weihnachtszeit beginnen, die drei Favoriten des Vorjahres:
1. Adventsbäckerei: Schoko-Cookies
Besonders lecker durch feine Schokolade und getrocknete Cranberries.
2. Adventsbäckerei: Erdnuss-Prinzen
Erdnüsse, Erdnussbutter, Nutella und dann noch Schokolade…
3. Adventsbäckerei: Rotwein-Plätzchen
Leckerer Schokoteig mit einem Schuss Rotwein und einer Füllung aus Himbeer-Marmelade
Advent, Advent…
Das Backen im Advent ist aus der Mode gekommen. Oder nein, es ist keine Mode: Man hat einfach keine Zeit mehr dafür. In Zeiten, in denen selber backen etwas für Foodies und Blogger geworden ist, erscheint der Aufwand geradezu ungeheuerlich. Dabei ist nicht so spannend und schmeckt nichts so gut, wie das aktuelle Weihnachtsgebäck (das natürlich jedes Jahr andere Sorten enthält).
Dabei könnte auch ein ganz anderer Aspekt motivierend sein. Offensichtlich braucht man schwäbische Wurzeln um zu erkenne, dass die Preise für Adventsgebäck in Bäckereien nahezu astronomisch sind. Gefühlt liegen die irgendwo zwischen Druckertinte, Parfüm und Drogen. Alleine schon die Tatsache, dass zerkrümelte Reste von (missratener?) Linzertorte in Plastikbechern als ‘Linzer to go’ angepriesen werden, zeigt den Wertewandel.
Aber ich will nicht klagen. Backen ist in unserem Haushalt vorwiegend Frauensache und die Ergebnisse sind jedes Jahr (neidlos anerkannt) phantastisch. Und nicht nur ich freue mich über die (in diesem Jahr neun) Sorten Weihnachtsgebäck: So ziemlich jeder Beschenkte erkennt offensichtlich den Wert selbst gebackener Plätzchen und freut sich.
Meine Rolle ist in dem ganzen Geschehen denkbar gering (dafür koche ich ja). Das ein Wochenende dauernde Küchen-Chaos ertrage ich nicht nur geduldig sondern durchaus frohgemut, immer wieder gefordert durch das Probieren neuer Sorten und Variationen und gelegentliche Foto-Touren rund um Backbleche, Keksdosen und Rührschüsseln. Die einzige Herausforderung für mich besteht sozusagen darin, den richtigen Zeitpunkt in der Vorbereitungsphase zu erkennen: Den Punkt, wo man Wünsche äußern kann und darf. Da gilt es vorbereitet zu sein, das bisherige Repertoire gut zu kennen und neue Kreationen aus Zeitschriften und dem Internet auf dem Radar zu haben. (Was in diesem Jahr wieder hervorragend geklappt hat.)
Meine Frau genießt das äußerst produktive Schaffen zusammen mit der Tochter, auch wenn bei so vielen Sorten schon logistisch eine kleine Meisterleistung dahinter steckt. Und sie genießt es offensichtlich auch, möglichst vielen anderen Leuten damit eine Freude zu machen.