Der Testschmecker-Newsletter

Der nächste Testschmecker-Newsletter steht an.

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Von der Buch-Rezension über Rezepte und Lifetime-Sportarten bis hin zum fast schon banal wirkenden Gurken-Sandwich: Der September war trotz Urlaub doch ganz bewegt. Wer was verpasst hat, der meldet sich am besten gleich zum Testschmecker-Newsletter an. Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Oktober.

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Lifetime-Sportarten: Wette auf eine gesunde Zukunft?

Welchen Sport kann und will ich ein Leben lang machen?

Welchen Sport kann und will ich ein Leben lang machen?

Dass man für eine gesunde Lebensweise mit genussvoller Ernährung Sport treiben sollte, ist theoretisch fast allen klar. Die Fallstricke liegen wie so oft in der Praxis, im Alltag. Welcher Sport ist der richtige für mich? Das ist eine Frage, bei der Lust, Motivation und Gelegenheit eine große Rolle spielen. Wer im Skigebiet wohnt, der kann sich wahrscheinlich kaum etwas anderes vorstellen als Skifahren. Aber die Frage für Lifetime-Sportarten lautet: Welcher Sport ist der richtige für mich, wenn ich beruflich und familiär mehr eingebunden bin, um nicht zu sagen: im Stress. Wenn ich älter werde, vielleicht auch etwas schwerer und verletzungsanfälliger?

Wer mag sich schon mit solchen rein theoretischen Wenn-Dann-Konstruktionen auseinandersetzen? Sport ist eine Sache, die Spass macht. Die man mit Freunden macht. An schönen Orten, im Urlaub, im Verein mit den Freunden. Das Erlebnis steht im Vordergrund. Wenn diese reizvollen „Umstände”, wegfallen, dann endet oft auch die sportliche Betätigung. Und spätestens jetzt müsste aus dem „man sollte” und „man könnte” eine konkrete Überlegung werden. Zumal im dritten Lebensjahrzehnt neben dem Thema Genuss oft auch gesunde Ernährung und Gewichtsfragen eine wichtigere Rolle spielen.

Um es ganz ehrlich zu sagen: Laufen und Schwimmen waren zum Beispiel für mich in jüngeren Jahren nicht die Favoriten. Eine Mannschafts-Sportart ist faszinierend. Oder Outdoor-Sportarten wie Skifahren, Kajak fahren. Man will was erleben. Der Keller füllt sich mit Sportgeräten, die allerdings nur selten zum Einsatz kommen: an wenigen Wochenenden oder im Urlaub.

Nüchtern betrachtet kann man sich schon in jungen Jahren sagen: Das ist nichts für die Ewigkeit. Selbst wer es sehr ernst meint in diesen Sportarten und jedes Wochenende unterwegs ist, wird erkennen, dass man sich die sportliche Fitness als Grundvoraussetzung für seinen Lieblingssport ganz klassisch holt: Workout, Laufen, Schwimmen.

Was sind Lifetime-Sportarten?

Kurz gesagt sind das all diejenigen Sportarten, die in verschiedenen Altersklassen ausgeübt werden können. Die Palette ist (theoretisch) recht groß und oft genannt sind unter anderem Laufen und Schimmen, Radfahren und Wandern oder Nordic Walking. Und dann noch etwas speziellere Sporten wie Badminton, Bogenschießen, Golf, Skifahren, Tanzen, Tennis, etc. Wenn man seinen Kreis von Bekannten und Verwandten im Geiste durchgeht, merkt man recht schnell, dass man in manchen dieser Sportarten keine älteren Sportler mehr kennt.

Auch wenn es zunächst eine verlockende Vorstellung ist, im Alter mehr Golf und Tennis zu spielen: Es gibt noch andere Aspekte, die für lebenslangen Sport wichtig sind. Er sollte gelenkschonend sein, er sollte Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit fördern. Das wirkt Verschleißerscheinungen und dem natürlichen Abbau zum Beispiel durch Osteoporose entgegen. Erstaunlicherweise wird gerade das Krafttraining (in Maßen) mit zunehmendem Alter immer wichtiger, um Knochen und Sehnen durch eine gestärkte Muskelmasse zu unterstützen.

Kraft oder Ausdauer? Beides!

Und es spielen natürlich die Herz-Kreislauf-Aspekte eine wichtige Rolle: Ausdauersportarten mit geringen Maximalbelastungen wie Laufen und Schwimmen haben da eben die Nase vorn. Radfahren, Skilanglauf, Ergometerrudern, auch Inlineskaten hat da seinen Platz und seine Berechtigung. Die Frequenz für sinnvolles Krafttraining wird ebenso wie im Ausdauerbereich bei zwei- bis dreimal pro Woche empfohlen.

Was sich junge Menschen ebenfalls nur schwer vorstellen können: Relativ früh spielt auch das Thema Verletzungsrisiko eine Rolle. Ungezählt sind all die Berichte der begeisterten Fußballer, die noch immer bei den „Alten Herren” mitkickten – bis es schließlich wegen Verletzungen nicht mehr ging. Danach kam dann oft nichts sportliches mehr dazu. Schwer vorstellbar auch, dass später einmal Reaktionsfähigkeit und koordinative Fähigkeiten nicht mehr so hervorragend sind.

Und die Konsequenzen?

Wer immer eine Lieblingssportart hat, der sollte nach meiner Meinung damit so lange weiter machen, wie er Spass damit hat. Und verletzungsfrei bleibt. Wer sich und seinen Körper realistisch einschätzt, der wird erkennen, dass Abenteuersportarten und verletzungsanfällige Disziplinen irgendwann stilvoll und mit Würde beendet werden sollten. Wo diese Grenze ist, muss jeder selbst erkennen – und sich gegebenenfalls auch auf das Urteil seiner Freunde und Familie verlassen. Ich freue mich immer, wenn ich beim Skifahren ältere Menschen treffe, die souverän ihre Kurven ziehen. Und die mit einer über Jahrzehnte erworbenen Perfektion sicher auch ein geringeres Verletzungsrisiko haben, als viele jüngeren Fahrer.

Aber nach meiner Einschätzung haben auch diese gereiften Perfektionisten, die für ihren Sport fit bleiben wollen, ein paar Spielregeln, die sie einhalten: Elegante Bewegungen funktionieren schwerlich mit einem satten Übergewicht. Und wer in der Saison fit sein will, muss auch die anderen neun Monate was tun.

„Seinen” Sport fürs Leben sollte man irgendwo im mittleren Lebensalter finden. Man sollte ihn längere Zeit ausprobiert haben, es zu einer gewissen Fertigkeit und Gewöhnung gebracht haben, um das später wieder aufleben zu lassen. Und man sollte wissen, wie man sich selbst dafür motiviert oder was einen dafür motiviert. Vielleicht macht Laufen manchen Menschen nur in der Gruppe Spass. Vielleicht brauche ich eine schöne Umgebung, viel Natur. Oder einfach meine Ruhe, keine Zuschauer und ein striktes Programm, das ich abarbeite.

Die Wahrscheinlichkeit, dass einem solche Dinge und die Eingewöhnung in späteren Lebensjahren leichter fallen, ist illusorisch. Wichtig ist auch Kontinuität: Weit verbreitet war noch in der Generation meiner Eltern die Vorstellung, dass man Dinge, für die man fünf oder sechs Jahrzehnte keine Zeit hatte, dann in Angriff nimmt, wenn man mehr Zeit hat.

Mürbteig-Reste: 5 leckere Verwertungs-Tipps

Mini-Quiches: die elegante Art, Mürbteig-Reste zu verwerten

Mini-Quiches: die elegante Art, Mürbteig-Reste zu verwerten

Mürbteig-Reste können ein kleines Ärgernis sein. So sehr ich diese salzigen Gemüsekuchen wie diesen Zucchinikuchen liebe: ein kleines Manko gibt es. Wenn man die runde Form mit dem Teig auslegt und den am Rand überstehenden Teig abschneidet, hat man Mürbteig-Reste. Genauer: Reste eines salzigen Mürbteiges. All die kleinen süßen Leckereien, die einem spontan zu den kleinen Teigmengen einfallen, funktionieren also nicht.

Aber der Ofen ist heiß, alle Utensilien liegen bereit – wäre doch gelacht, wenn man daraus nicht etwas Leckeres backen könnte. Oder frei nach den Bremer Stadtmusikanten: Etwas Besseres als den Tod in der Mülltonne finden wir allemal.

Die Rezept-Tipps für Mürbteig-Reste

Als Füllung der Mini-Quiches passt so ziemlich jede Mischung aus Gemüse, Wurst und Käse.

Als Füllung der Mini-Quiches passt so ziemlich jede Mischung aus Gemüse, Wurst und Käse.

1. Kleine Quiches

Eigentlich naheliegend, nachdem man gerade mit der großen Teigmenge eine große Quiche gebacken hat: Man bäckt eine kleine Quiche. Wichtig ist, dass man kleine Förmchen im Haus hat. Zur Not gehen Muffin-Förmchen, aber dann ist das Verhältnis Teig zu Füllung etwas ungünstiger. Wir haben oft genug in Frankreich einen Weichkäse gekauft (Saint-Félicien, französischer Rohmilchkäse aus Ziegenmilch), der in kleinen runden Keramikformen angeboten wird.

Den Teig also ein weiteres Mal flach ausrollen, die gefettete Form damit auslegen und eine pikante Füllung wählen. In dem oben abgelichteten Beispiel sind es Tomaten mit Speck und Zwiebeln. Darüber wieder eine – eher spontane – Ei-Sahne-Parmesan-Mischung und ganz oben drauf Reibekäse.

Diese Mini-Quiches kann man machen, wenn der große Kuchen schon im Ofen ist. Dann stellt man die kleinen Förmchen ein paar Minuten später dazu und beides ist in etwa gleichzeitig fertig.

Kleine Förmchen sind hilfreich, es gehen aber auch Muffin-Förmchen.

Kleine Förmchen sind hilfreich, es gehen aber auch Muffin-Förmchen.

2. Mini-Empanadas

Die gehen auch ohne Förmchen: Die Mürbteig-Reste zu einer runden Form ausrollen. Mit pikanten „Innereien befüllen”. Oder wie wärs mit Gorgonzola, klein geschnittenem Apfel und Rosinen? Oder doch lieber klassisch mit Schinken und Käse oder Gemüse?

3. Käse-Cracker

Die wohl einfachste und schnellste Verarbeitung. Den Teig ausrollen, runde Förmchen ausstechen und mit Käse bestreuen. Reibekäse geht immer, fein geschnittene Streifen von Käse oder Käsescheiben gehen auch, Gorgonzola natürlich ebenfalls.

4. Sesamstreifen

Den ausgerollten Teig in schmale Streifen schneiden, mit Sesam bestreuen, eventuell mit Salz und Pfeffer (oder Kümmel) nachwürzen. Entweder spiralig verdrehen oder gerade aufs Blech legen.

5. Mini-Wurst-Pastete

Den ausgerollten Teig zum „Einpacken” von Wurst und Schinken-Stücken verwenden. Zum Beispiel auf die deftige Art mit Chorizo-Scheiben, die aber nicht zu dünn sein sollte.

Cold Brew Coffee – oder einfach Eis-Kaffee?

Cold Brew: Gut gekühlt, gerne auf Eis, dann verdünnt mit Wasser und / oder Milch.

Cold Brew: Gut gekühlt, gerne auf Eis, dann verdünnt mit Wasser und / oder Milch.

Cold Brew Coffee ist das heiße Thema des Sommers. Natürlich kann man das angesagte Kaffee-Kaltgetränk nicht nur im hippen Hauptstadt-Café ordern, sondern auch selber machen. Besonders schwer ist es nicht, aber eine Frage stellt sich auch den ausgesprochenen Kaffee-Liebhabern: Lohnt sich der Aufwand?

Zunächst mal erscheint der Aufwand ziemlich übersichtlich – wenn er auch nicht so gering ist, wie mancher auf Anhieb denkt. Denn natürlich handelt es sich nicht einfach um kalten Kaffee, sondern um kalt aufgegossenen Kaffee. Das bedeutet, dass die verwendete Kaffeemenge dafür erheblich größer ist, als wenn man sich einen Filterkaffee aufbrüht oder den Kaffee-Vollautomaten anwirft. Voraussetzung ist eine – möglichst elektrische – Kaffeemühle. Die sind ja bekanntlich vor nicht allzu langer Zeit aus den meisten Haushalten verschwunden, sehr zu meinem Erstaunen.

Cold Brew Coffee braucht eine relativ hohe Menge grob gemahlenen Kaffeepulvers.

Cold Brew Coffee braucht eine relativ hohe Menge grob gemahlenen Kaffeepulvers.

Für meinen Geschmack ist selbst ein einfach von Hand oder in der traditionellen Kaffeemaschine aufgebrühter Kaffee deutlich aromatischer, wenn die Bohnen frisch zuvor gemahlen wurden. Der Kaffee-Vollautomat macht das ja auch so.

Die Einstellung der Kaffeemühle sollte man für den cold brew coffee so wählen, dass das Kaffeepulver möglichst grob gemahlen wird. Voreingestellt sind meistens feinere Mahlgrade, wie sie beim Filterkaffee angebracht sind.

Das Verhältnis Kaffeepulver zu Wasser: Beginnen kann man mit 1:10, der Kaffee wird später verdünnt.

Das Verhältnis Kaffeepulver zu Wasser: Beginnen kann man mit 1:10, der Kaffee wird später verdünnt.

Der zweite Aspekt, den ich fast etwas erschreckend fand, ist die Kaffeemenge, die dafür verwendet wird. Es gibt verschiedene Anleitungen im Internet mit unterschiedlichen Maßen. Wer sich unabhängig davon seine eigene Menge cold brew coffee herstellen möchte, der kann sich grob am Mengenverhältnis 1:10 orientieren: Auf einen halben Liter Wasser habe ich 50 Gramm gemahlenen Kaffee verwendet.

Spätestens, wenn man diese Menge mit Wasser aufgießt wird einem klar, dass das ein ziemlich starkes Gebräu werden wird. Aber, so wird ja immer wieder betont, das Verfahren sei eben schonender als das Aufbrühen mit kochendem Wasser und dem Kaffee würden nachher auch die Bitterstoffe weitgehend fehlen.

Den aufgegossenen Kaffee sollte man für mindestens zwölf Stunden ziehen lassen (eventuell auch gleich im Kühlschrank) und dann durch ein Tuch oder einen Filter abgießen. Wer den Kaffee erst bei Raumtemperatur ziehen lässt, sollte ebenfalls die längere Kühlzeit einhalten.

Eine French Press erleichtert das Abgießen nach dem Ziehen lassen.

Eine French Press erleichtert das Abgießen nach dem Ziehen lassen.

Ich habe fürs Abgießen die French Press verwendet: Kein Abgießen im klassischen Sinn also und etwas von Kaffeemehl bleibt dabei auch im Kaffee. Aber da es sich absetzt, bleibt es beim Ausgießen in der Kanne zurück und stört nachher nicht.

Die Geschmacksprobe ist beim ersten Eindruck noch nicht so umwerfend: Zum Konzept gehört – man merkt es schon an den Kaffeemengen – dass der Kaffee ziemlich konzentriert ist. Abgesehen von der Kühlung durch Eiswürfel, die ja auch für etwas Verdünnung sorgen, muss der cold brew coffee also mit Wasser (oder Milch) verdünnt werden – je nach Geschmack.

Wer nicht zu den Schwarz-Trinkern gehört wird Milch hinzufügen, was ja den Geschmack auch wieder mildert.

Mein Fazit: Es begeistert mich nicht so, dass ich das in meinen Kaffee-Alltag aufnehmen würde. Ich kann mit viel Liebe und Sorgfalt Kaffee auf die verschiedensten Arten zubereiten und gewinne jedem Verfahren seinen Reiz ab. Das Cold-Brew-Verfahren mit einer relativ langen Wartezeit, dem Verdünnen und dem eigenen Geschmacksbild dagegen hat in meinen Augen keine Vorteile gegenüber einem ganz klassischen Eis-Kaffee.

Der Klassiker: Eiskaffee aus gekühltem Filterkaffee mit Vanille-Eis.

Der Klassiker: Eiskaffee aus gekühltem Filterkaffee mit Vanille-Eis.

Für diese klassische Eiskaffee-Variante brühe im am Morgen eine Kanne guten Filterkaffee auf, mit frisch gemahlenen Bohnen. Den lasse ich einen Vormittag lang stehen und abkühlen. Dann kommt der Kaffee für ein paar Stunden in den Kühlschrank. Und am Nachmittag wird der kalte Kaffee mit ein oder zwei Kugeln gutem Vanille-Eis in ein hohes Glas gefüllt. Das ist eine Routine, die man den ganzen Sommer ohne deutlichen Mehraufwand praktizieren kann, finde ich. Und wenn der eigenen Kaffee in Ordnung ist und das Vanille-Eis auch, dann wird am Ergebnis wenig auszusetzen sein.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Cold-Brew-Verfahren? Und lohnt sich der Mehraufwand in euren Augen?

Der aktuelle Newsletter ist draußen

Der Testschmecker-Newsletter September 2016

Der Testschmecker-Newsletter September 2016

Gestern habe ich den aktuellen Newsletter verschickt: Wie gehabt, Anfang September mit meinen Favoriten des letzten Monats, einer Übersicht über alle Beiträge im August, ein paar persönlichen Notizen und einigen Dingen, die nicht im Blog veröffentlicht wurden.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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