Zuckerfrei durch die Vor-Weihnachtstage?

Zuckerfrei ist in den Adventstagen besonders schwer. Eine Vermeidungsstrategie wird oft leichter durchgehalten als ein völliger Verzicht.

Zuckerfrei ist in den Adventstagen besonders schwer. Eine Vermeidungsstrategie wird oft leichter durchgehalten als ein völliger Verzicht.

Sich zuckerfrei zu ernähren, dieser Aspekt hat zur Zeit großen Stellenwert in den Medien. Wobei nach meiner Ansicht „zuckerfrei” ein bißchen drastisch ist. Die meisten Menschen wissen bislang wahrscheinlich nicht einmal genau, wo welche Art von Zucker enthalten ist – und wieviel. Zuckerfrei erscheint mir darüberhinaus ebenso unnatürlich (und unsinnig) wie kohlehydratfrei, fettfrei etc.

Ich habe Respekt vor allen Arten an Diäten, mit denen sich Leute beschäftigen und in manchen Fällen – um es hart auszudrücken – abquälen. Obwohl meine Sicht aufs Thema Abnehmen eine ziemlich naturwissenschaftliche ist. Nicht mehr Kalorien zu sich nehmen, als man verbraucht, das ist ein schlüssiges Konzept. Und da man den Verbrauch (zumindest als Ungeübter) nicht drastisch steigern kann, sollte es vorrangig die Kalorienzufuhr sein. Aber beides muss aus meiner Sicht vertreten sein: Bewegung und gesundes Essen.

Die drei Dinge, die wohl den meisten Menschen Probleme bereiten sind nach meiner Einschätzung, Fett, Zucker und Salz. Und weil in der Vorweihnachtszeit Zucker sicher die Hauptrolle spielt, hier ein paar Tipps, wie man besser durch Adventszeit kommt.

Zucker-Ersatzstoffe sind nicht jedermanns Sache. Aber auch dafür gibt es viele Rezepte.

Zucker-Ersatzstoffe sind nicht jedermanns Sache. Aber auch dafür gibt es viele Rezepte.

Zuckerfrei durch Ersatzstoffe

Es gibt einige Alternativen zur Verwendung des weißen Industriezuckers. Genannt werden oft Agavensirup, Kokosblütenzucker, Stevia, Honig und einige andere mehr. Oft werden sie empfehlen bei einer „Zuckersucht”. Wer nicht gerade krankhaft veranlagt ist, dem hilft es vielleicht, die Süßungsmittel in zwei Gruppen einzuteilen. Die einen sind chemische Ersatzstoffe. Die anderen sind Zucker, die nur anders heißen. Wer durch ärztliche Rat an diese beiden Varianten verwiesen wird, sollte sich daran halten. Alle anderen können nach meiner Auffassung Zucker essen, aber in Maßen.

Es gibt auch zuckerfreie Rezepte für Weihnachtsgebäck. Mein Tipp: Zuckermengen reduzieren sollte vor den Ersatzstoffen kommen. Wer selbst backt, der kann schon am Rezept erkennen, welche Sorten „Zuckerbomben” sind. Wer Adventsgebäck einkauft, sollte schlicht die Menge reduzieren.

Selber backen heißt: wissen, was drin ist.

Selber backen heißt: wissen, was drin ist.

Was ist wo drin?

Dazu muss man zuerst wissen, wieviel Zucker überall enthalten ist. Die Zutatenliste einiger Lebensmittel macht uns das nicht einfach. Hier kann man nachschlagen, welche Namen Zucker und Zuckerersatzstoffe tragen. Und Honig, Fructose, Glukose, Traubenzucker sind eben Zucker. Punkt. Früchte und Fruchtsaft zum Beispiel enthalten auch Zucker. Und Apfelsaft nur geringfügig weniger als Coca-Cola* (siehe unten). Fruchtjoghurt, Milchgetränke, Eistees und Cerealien: ein Blick auf die Zutatenliste, auf den Anteil der Kohlehydrate und den Zuckeranteil, das ist erhellend.

Mein Tipp: Lesen hilft. Das gilt auch für alle Produkte, die man im Supermarkt kauft. Ich sehe viel zu wenige Menschen, die bei Produkten auf die Zutatenliste schauen. Der erste Schritt zu einer vernünftigen Ernährung könnte darin bestehen, dass man grundsätzlich seine Lesebrille mitnimmt in den Supermarkt.

Dunkle Schokolade enthält übrigens weniger Zucker als helle.

Dunkle Schokolade enthält übrigens weniger Zucker als helle.

Die Alternative zu Zucker-Reduzierung und Ersatzstoffen?

Dänemark machte in jüngerer Zeit durch seine Zucker- und Fettsteuer von sich reden. Viel interessanter finde ich eine schöne ältere Geschichte aus Dänemark. Ich konnte den Bericht zwar nicht verifizieren, aber er kam in einer Radiosendung und erscheint mir glaubhaft.

Demzufolge beklagte man in Dänemark in den Nachkriegsjahren die schlechte Zahngesundheit, nicht nur bei Kindern. Das führte man auf die dänischen Süßigkeiten zurück. Für ein Umlenken wurden die Kinder in der Schule und zuhause dazu erzogen, dass es einen Zucker-Tag gab. An diesem durfte man ungehemmt Süßes schlemmen – aber eben nicht an den anderen Tagen. Die Zahngesundheit, sprich Karies, soll sich dramatisch verbessert haben.

Das Konzept erscheint mir auch für die Vorweihnachtszeit tragfähig und ist mein Tipp Nummer drei. Einen Tag in der Woche kann und darf man an alten Vorlieben festhalten. Wenn nicht gerade schwere Erkrankungen vorliegen, die eine absolute Abstinenz erfordern. Den meisten Menschen erscheint die Vorstellung schrecklich, dass sie für immer auf etwas lieb gewonnenes verzichten sollen. Auch wenn ihnen die Vernunft sagt: lass es. Wenn aber in Aussicht steht, dass man diesen Genuss wieder erleben darf, fällt der Verzicht leichter.

Wer nicht ohne Süßigkeiten, Adventsgebäck und Zuckerwatte durch die Vorweihnachtszeit kommt, der sollte das probieren. Und an den restlichen Tagen die anderen Zucker, auch die versteckten Zucker in Getränken, Cerealien und Joghurt, meiden.

 

PS: Weil es so unglaublich klingt:
*Coca-Cola enthält 10,8 Gramm Zucker pro 100 ml (entspricht 43,2 % der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Tagesdosis.
Apfelsaft enthält 10 Gramm pro 100 ml

Mürbteig-Reste: 5 leckere Verwertungs-Tipps

Mini-Quiches: die elegante Art, Mürbteig-Reste zu verwerten

Mini-Quiches: die elegante Art, Mürbteig-Reste zu verwerten

Mürbteig-Reste können ein kleines Ärgernis sein. So sehr ich diese salzigen Gemüsekuchen wie diesen Zucchinikuchen liebe: ein kleines Manko gibt es. Wenn man die runde Form mit dem Teig auslegt und den am Rand überstehenden Teig abschneidet, hat man Mürbteig-Reste. Genauer: Reste eines salzigen Mürbteiges. All die kleinen süßen Leckereien, die einem spontan zu den kleinen Teigmengen einfallen, funktionieren also nicht.

Aber der Ofen ist heiß, alle Utensilien liegen bereit – wäre doch gelacht, wenn man daraus nicht etwas Leckeres backen könnte. Oder frei nach den Bremer Stadtmusikanten: Etwas Besseres als den Tod in der Mülltonne finden wir allemal.

Die Rezept-Tipps für Mürbteig-Reste

Als Füllung der Mini-Quiches passt so ziemlich jede Mischung aus Gemüse, Wurst und Käse.

Als Füllung der Mini-Quiches passt so ziemlich jede Mischung aus Gemüse, Wurst und Käse.

1. Kleine Quiches

Eigentlich naheliegend, nachdem man gerade mit der großen Teigmenge eine große Quiche gebacken hat: Man bäckt eine kleine Quiche. Wichtig ist, dass man kleine Förmchen im Haus hat. Zur Not gehen Muffin-Förmchen, aber dann ist das Verhältnis Teig zu Füllung etwas ungünstiger. Wir haben oft genug in Frankreich einen Weichkäse gekauft (Saint-Félicien, französischer Rohmilchkäse aus Ziegenmilch), der in kleinen runden Keramikformen angeboten wird.

Den Teig also ein weiteres Mal flach ausrollen, die gefettete Form damit auslegen und eine pikante Füllung wählen. In dem oben abgelichteten Beispiel sind es Tomaten mit Speck und Zwiebeln. Darüber wieder eine – eher spontane – Ei-Sahne-Parmesan-Mischung und ganz oben drauf Reibekäse.

Diese Mini-Quiches kann man machen, wenn der große Kuchen schon im Ofen ist. Dann stellt man die kleinen Förmchen ein paar Minuten später dazu und beides ist in etwa gleichzeitig fertig.

Kleine Förmchen sind hilfreich, es gehen aber auch Muffin-Förmchen.

Kleine Förmchen sind hilfreich, es gehen aber auch Muffin-Förmchen.

2. Mini-Empanadas

Die gehen auch ohne Förmchen: Die Mürbteig-Reste zu einer runden Form ausrollen. Mit pikanten „Innereien befüllen”. Oder wie wärs mit Gorgonzola, klein geschnittenem Apfel und Rosinen? Oder doch lieber klassisch mit Schinken und Käse oder Gemüse?

3. Käse-Cracker

Die wohl einfachste und schnellste Verarbeitung. Den Teig ausrollen, runde Förmchen ausstechen und mit Käse bestreuen. Reibekäse geht immer, fein geschnittene Streifen von Käse oder Käsescheiben gehen auch, Gorgonzola natürlich ebenfalls.

4. Sesamstreifen

Den ausgerollten Teig in schmale Streifen schneiden, mit Sesam bestreuen, eventuell mit Salz und Pfeffer (oder Kümmel) nachwürzen. Entweder spiralig verdrehen oder gerade aufs Blech legen.

5. Mini-Wurst-Pastete

Den ausgerollten Teig zum „Einpacken” von Wurst und Schinken-Stücken verwenden. Zum Beispiel auf die deftige Art mit Chorizo-Scheiben, die aber nicht zu dünn sein sollte.

Drei Rezepte für Weihnachtsgebäck

Adventsbacken - 3 Rezepte für Weihnachtsgebäck

Die 2015er Rezepte für Weihnachtsgebäck sind zwar schon ausprobiert, aber noch nicht geschrieben, fotografiert, veröffentlicht. Deswegen zum Auftakt und zur Einstimmung für all diejenigen, die jetzt mit dem Backen für die Advents- und Weihnachtszeit beginnen, die drei Favoriten des Vorjahres:

1. Adventsbäckerei: Schoko-Cookies

Besonders lecker durch feine Schokolade und getrocknete Cranberries.

2. Adventsbäckerei: Erdnuss-Prinzen

Erdnüsse, Erdnussbutter, Nutella und dann noch Schokolade…

3. Adventsbäckerei: Rotwein-Plätzchen

Leckerer Schokoteig mit einem Schuss Rotwein und einer Füllung aus Himbeer-Marmelade

BBC: The Great British Bake Off

The Great British Bake Off

Ist natürlich seltsam, an dieser Stelle etwas zu empfehlen, was man eigentlich ansehen kann oder soll oder darf: Das englische Fernsehprogramm kann meines Wissens nicht mehr hierzulande empfangen werden. Es gibt nur einige merkwürdige technische Möglichkeiten, wie man das umgehen kann, per VPN. Abgesehen von vielen anderen Highlights, zum Beispiel der BBC, lohnt sich dieser Aufwand in meinen Augen vor allem wegen dem alljährlichen Great British Bake Off. Diese Backsendung wurde im vergangenen Jahr, wenn ich das richtig verstanden habe, zuschauermäßig nur noch von richtigen Großereignissen übertroffen. Dieses Jahr, so spekulieren die Briten, wird das Finale der populären Sendung wahrscheinlich der herausragende Quoten-Hit. Was alleine ja noch kein Grund wäre, sich das anzusehen.

Paul Hollywood und Mary Berry, die beiden Hauptdarsteller und die Jury des Wettbewerbs, sind hierzulande kaum einem ein Begriff. Aber sie machen in dieser Sendung wohl einiges richtig, was bei vergleichbaren Wettkampf-Dokus hierzulande noch nicht so richtig funktioniert. Die Kochsendungen werden immer Mittwoch Abend ausgestrahlt, das Finale ist wohl schon Anfang Oktober, dann muss man sich wieder ein dreiviertel Jahr gedulden.

Ich gehöre zu dem großen Teil des TV-Publikums, das eigentlich aufs Backen gar nicht so versessen ist – und trotzdem bis zum Ende mitfiebert. Wer die Möglichkeit hat, reinzuschauen, sollte sich das nicht entgehen lassen.

Eiweiß-Verwertung: Schäumle & Baiser

Schäumle, Meringen, Baiser

„Schäumle” hießen die weißen Gebilde, die ich meiner Kindheit in Stuttgarter Bäckereien kaufte. Erst später lernte ich, dass der Fachbegriff für diese Eischaum-Gebilde Baiser lautet. Und noch einmal später, beim Skifahren in der Schweiz in Meiringen, wurde ich dann mehrfach mit der Nase drauf gestoßen, dass der Name Meringen von eben diesem Schweizer Ort herstammen.

Wie auch immer: Eigentlich kann ich seit meiner Kindheit an Baiser, Meringen, Schäumle nichts Besonderes mehr finden: Gezuckerter Eischauem schmeckt eben in erster Linie süß. Das zarte Krachen der weißen Kruste übertönt nur kurz die Stimme des schlechten Gewissens, die eine ganz eigene Meinung äußert zu Zuckergebäck.

Da ich aber trotz dieser Stimme ein Fan von Desserts bin, haben die Schäumle bis heute ihre Daseinsberechtigung. erst recht, weil sie die andere schwäbische Stimme aus dem Off verstummen lassen. Die sagt: Welche eine Verschwendung für – zum Beispiel Spaghetti Carbonara – nur das Eigelb zu verwenden. Und was ist mit dem Eiweiß? Das landet erst in einem Schüsselchen, dann im Kühlschrank und dann – nachdem einem tagelang kein Verwendungszwecke dafür eingefallen ist – im Ausguss.

Man mag mich ideenlos schelten. Aber all die tollen Rezepte, in denen nur fünf Eiweiß verwendet werden statt fünf ganzer Eier: Ich habe sie noch nicht entdeckt. Ganz einfach ist es dagegen, kurz die Küchenmaschine anzuwerfen und den Eischnee mit Zucker zu einer festen Masse zu schlagen. Danach muss der Eischnee nur noch im Ofen, nein, nicht backen, sondern getrocknet werden.

Dann ist schon mal eine Hürde genommen: die Haltbarkeit. In einer Keksdose halten sich die Meringen nämlich deutlich länger, als das Eiweiß im Kühlschrank. Und wenn das nächste Mal ein paar süße Früchtchen anfallen, dann landen die – meistens absichtlich zerbröselten – Meringen als leckerer Crunch in einem Dessert. Genauen Plan brauchts dafür keinen, erlaubt ist, was gefällt: gezuckerte Erdbeeren, gedünsteter Rhabarber, eingelegte Kirschen oder irgendein Kompott. Mit den Eischaum-Bröseln, vielleicht etwas Schokostreusel, einem Vanille-Pudding oder einer Kugel Eis wird daraus ein improvisierter Nachtisch.

Mit etwas mehr Planung macht man die typische, bauchigere Form und kann diese dann aushöhlen und mit Früchten füllen. Rezept und Anleitung dazu findet man unter der Bezeichnung Pavlova.

Die zweitbeste – mir bekannte – Verwertungsart, ist ein Träubleskuchen (Johannisbeerkuchen), der mit einem Baiser bedeckt ist. Bedeutet aber schon wieder mehr Aufwand und Planung.

Das Rezept für Meringen / Baisers:

Auf vier Eiweiß rechnen die meisten Rezepte etwa 200 Gramm Zucker. Der feste Eischnee wird möglichst gespritzt, damit die masse etwas luftiger daher kommt. Bei schwacher Hitze (100 bis 120 Grad) im Backofen 60 bis 90 Minuten trocknen. Achtung: Die Meringen sollten nicht braun werden! Und: Wenn man die Meringen ganz flach macht, dann sehen sie zwar nicht so toll aus, aber das Trocknen geht schneller vonstatten. Und wenn man sie nachher zerbröselt spielt das Aussehen sowieso keine Rolle.

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Über mich

Joachim Ott (joachimott.de) ist der Testschmecker. Journalist, Fotograf und Filmemacher. Geboren in Schwaben, lebt in Baden. Ständig auf der Suche nach guten Lebensmitteln.

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