Durch Wiegen festgestellt: Gekaufter Bärlauch im Bund und von mir gesammelter und als Bund ins Wasser gestellter Bärlauch hat in der Regel etwa 100 Gramm. Beim gekauften sind die Stängel noch länger, also gibts mehr Abfall. Die Mengenangaben bei Rezepten sind sehr sehr unterschiedlich. Ausprobieren hilft.
Gerade erst wieder irgendwo gelesen: Die Bärlauchsaison beginnt. Da ticken die Uhren wohl etwas anders, bei mir geht die Bärlauchsaison eigentlich eher zu Ende: Die Blütenstände sind gewachsen, das „Ernten” der Bärlauchblätter verlangt etwas mehr Sorgfalt. Und der typische Knoblauchduft zeigt ebenfalls an, dass sich die grüne Pracht langsam aber unaufhaltsam dem Ende nähert.
Das ist der Zeitpunkt, wo ich versuche, noch etwas von dem aromatischen Gewächs hinüber zu retten in die bärlaucharme Zeit. Deswegen an dieser Stelle noch drei Rezeptem beginnend heute mit dem Bärlauch-Öl, das simpelste von allen Rezepten.
Zwei weitere spare ich mir mit einer kurzen Bemerkung. Am frischesten und am besten schmeckt mir Bärlauch, wenn er ganz frisch und roh verzehrt wird. Ich glaube, ich habe schon ziemlich viele Variationen von Bärlauch-Saucen durch, keine hat mich richtig überzeugt. Ganz unvergleichlich dagegen der Geschmack von frischem Bärlauch, der klein geschnitten in den Salat gemischt wird.
Zum Schneiden wird oft ein Wiegemesser empfohlen. Bei solch großen Mengen nehme ich aber leiber ein richtig großes Küchenmesser. Beim Wiegemesser bildet sich gerne mal ein Klumpen bei dieser Masse, den muss man dann mit den Fingern zwischen den Klingen wieder rauspulen.
Um das Aroma des frischen, ungekochten Bärlauch zu erhalten, empfiehlt sich, Bärlauch-Öl anzusetzen. Dazu nimmt man einen Bund Bärlauch (starke 100 Gramm), schneidet, die Stiele großzügig ab und hackt die Blätter so klein wie möglich. In einer großen Flasche kommt zum klein geschnittenen Bärlauch ein halber Liter Olivenöl. Ich bevorzuge dazu eines mit eher neutralem Geschmack.
Das Ganze bleibt an einem schattigen kühlen Ort mindestens einen Tag lang stehen und zieht durch, mehr als zwei Tage würde ichs aber nicht stehen lassen: Das Öl wird dann leicht trübe und das dezente Aroma verändert sich.
Abschließend wir der Bärlauch herausgesiebt oder gefiltert, das Öl kommt in den Kühlschrank und sollte binnen weniger Wochen auch verbraucht werden.
Einfacher als Bärlauchöl geht so schnell gar nix. Ein paar Minuten zum Schnippeln, außerdem bracuht man ein größeres Glas mit großer Öffnung, ein kleineres Glas mit Schraubverschluss, Sieb und Trichter.