Instagram Carousel ist eines von vielen Werkzeugen, das zwar einen hohen Anreiz zum Ausprobieren hat. Aber scheinbar nutzen es nur ganz wenige Instagramer regelmäßig. Auch auf meinem Account @testschmecker sind sie bislang selten vertreten, was aber an meiner persönlichen Vorliebe für die Stories gilt, wo ich diese Bilder bevorzugt einsetze. Auf der einen Seite ist das Carousel ein guter Weg, die Bilderflut einer einzigen Foto-Session für ein Rezept aktuell und schnell zu verwerten. Andererseits fürchten viele – nicht zu unrecht – eine gewissen Abnutzung: Schon wieder so viele Bilder. Schließlich wischen sich viele mit zunehmenden Tempo durch ihren Bilderfeed, weil die Zahl der Bilder einfach sehr groß ist. Hier meine Tipps, wie das Carousel für Deine Food-Fotos auf Instagram am besten nutzt.
Instagram-Tipps für neue Food-Blogs
Instagram-Tipps bekommt man schnell und ungefragt: Einfach möglichst vielen Accounts folgen – und gleich wieder entfolgen. So lautete langer Zeit einer davon. Ein paar Follower werde schon hängen bleiben, hieß es dazu als Begründung. Kann ja sein. Ob das dann diejenigen sind, denen man auch gerne folgt, mit denen man eine – wenn auch lose – Beziehung entwickelt, das sei dahin gestellt. Kurz gesagt gilt für soziale Medien dasselbe, wie im richtigen Leben: Sei nett zu den Leuten. Zeige, was dich interessiert und folge denjenigen Leuten, die zu Dir passen könnten.
Und weil das eine gute, aber für heutige Zeiten eher langsame Methode ist um einen erfolgreichen Account aufzubauen, hier noch ein paar Instagram-Tipps für Food-Blogger, die sich nach dem Start mit dem Food-Blog nun auch mit ihren guten Bildern auf die Foto-Plattform wagen.
Foodies gibt es viele – was ist speziell?
Food ist ebenso wie Urlaub, Reise und Mode ein Massenmarkt. Jeder hat was zu diesem Thema beizutragen, die Bilderflut ist überwältigend. Wie sticht man heraus?
Wichtigster Instagram-Tipp: Um eine Profil aufzubauen solltest Du mit mindestens neun Bildern anfangen. Alles andere lässt das Profil unfertig aussehen. Besucher erkennen bei zu wenigen Fotos noch keinen Stil. Wenn Du den entwickelt hast, solltest Du auch daran festhalten. Also wähle nicht Deine vermeintlich besten Fotos aus. Sondern diejenigen, die auch als bestes Ensemble zusammen passen. Wenn Du als Food-Blogger noch keine neun vorzeigbaren Fotos hast, musst Du leider erst einmal zurück auf Start. Und wenn Du bei der Durchsicht merkst, dass die Qualität Deiner Bilder nicht so richtig überzeugend ist, solltest Du vielleicht überlegen, auf ein besseres Smartphone oder eine gute Kompaktkameras umzusteigen.
Vor allem am Anfang ist eine Nische wichtig. Das ist ein Thema, ein Hashtag, mit begrenzter Reichweite. Hier kann man auch leicht mit demselben Hashtag nach „Gleichgesinnten” suchen. Egal, wie Du den Einstieg wählt, es sollte zu Deiner Person passen. Wer aufwändige Stilleben produziert und das nach vier Wochen nicht mehr durchhalten kann, hat ein Problem.
Wichtig ist auch, dass Du Dir immer wieder Inspiration holst – auch in anderen Bereichen. Bei anderen Blogs, Instagramern, Magazinen etc.
Planung hilft: eine Woche vorausdenken
Vielleicht hast Du ja Instagram bislang eher spielerisch genutzt. Bilder für Freunde, launige Kommentare, lange Pausen zwischen den Posts. Wenn Deine Instagram-Aktivitäten dem eigenen Food-Blog was bringen sollen, ist mehr notwendig. Drei bis fünf Mal pro Woche zu posten ist ein guter Vorsatz. Und damit Du nicht jeden Tag vor seinem Bildarchiv sitzt und grübelst, empfiehlt sich eine Vorlaufzeit von etwa einer Woche.
Also drei bis fünf Bilder für die Woche raussuchen, bearbeiten, Hashtags und Bildtexte dazu schreiben. Das sorgt dafür, dass Dir nicht schon nach wenigen Tagen oder Wochen die Luft ausgeht. Und Du erkennst rechtzeitig, wenn die Bilder zu wenig Abwechslung bieten oder wenn Dir das Material ausgeht.
Apps sind hilfreich
Soziale Netzwerke sind Zeitfresser. Einige Apps können deswegen Lebensretter sein. Dienste wie Hootsuite, Buffer oder Later (gibts auch kostenlos) kannst Du dazu nutzen, um die ganze Woche durchzuplanen. Und Du kannst kann Bilder und Texte bereits ins Internet laden. Veröffentlichen musst Du bei Instagram übers Handy – außer Du hast einen Business-Account. Dann kannst Du direkt über die App auch an Deinem heimischen Rechner Bilder veröffentlichen.
Einmal am Tag zwei Apps öffnen (zB Instagram und Later) und dann posten, das spart viel Zeit. Die kannst Du besser für Likes und das Folgen anderer Accounts und Deine Kommentare nutzen.
Die richtigen Hashtags
Hashtags sollten passen. Falsche Hashtags zu nutzen, um eine möglichst große Leserschaft anzusprechen, ist übel: Deinen Besuchern, die vom Angebot enttäuscht sind, bleibst Du negativ im Gedächtnis.
Die Zahl der in Frage kommenden Hashtags ist größer, als Du denkst. Am besten man schaust Du auch bei anderen Instagramern nach, was die benutzen. Erst im Laufe der Zeit entdeckst Du viele Variationen zu einem Allerwelts-Hashtag. Und Abwechslung ist richtig. Seit Neuestem betrachtet Instagram die Verwendung des immer gleichen hashtags als Spam. Da ist etwas Einfallsreichtum und Abwechslung schon wichtig.
Instagramer, die in Deiner Nische aktiv sind und vor allem solche, die schon eine große Anhängerschaft aufgebaut haben, bieten Dir viele Anregungen. Wichtig ist auch die Reichweite der Hashtags, die man bei Eingabe des Begriffs in der Suchmaske der Instagram-App angezeigt bekommt. Ausnahmsweise ist hier einmal Mittelmaß gefragt. Bei 10 Millionen Beiträgen zu einem Suchwort geht Dein Bild unter. Bei nur 10 Beiträgen kennt und verwendet den Begriff wohl kaum jemand.
Als Faustregel würde ich empfehlen, einen richtig großen Hashtag zu verwenden (mehr als 500.000 Beiträge) und einige mit weniger Beiträgen (im fünf- und sechsstelligen Bereich). Instagram empfiehlt jetzt etwa fünf Hashtags direkt im Post. Und nicht etwa in einem ersten eigenen Kommentar zu Deinem Bild.
Eine Geschichte erzählen
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das mag für manche Bilder und für manche Betrachter zutreffen – aber nicht für alle. Die meisten Menschen wollen bei Interesse für ein Bild mehr von Dir wissen. Ein ganzer Satz wäre schon schön. Ein erklärendes Wort. Was Generelles zum Thema. Oder noch besser: Deine eigene ganz individuelle Geschichte. Was Du damit erlebt hast.
Wie schwer das manchmal sein kann, das erkennst Du auch daran, dass Bildtexte der Foodies sehr oft wenig einfallsreich sind: „Guten Morgen meine Lieben. Heute gabs bei mir…” Auch bei den Kommentaren ist Einfallsreichtum nicht verschwendet. Wer generell ein Smiley hinterlässt wird als Antwort wahrscheinlich Smileys bekommen. Instagram zählt und bewertet aber Kommentare aber erst ab vier Worten. Du tust also weder Dir noch den besuchten Accounts einen Gefallen, wenn Du lediglich ein Smiley schickst.
Wer dagegen seine Geschichte zum Bild erzählt, der darf sich sehr oft über persönliche und herzliche Kommentare freuen. Und das steigert die Freude an Instagram doch ungemein, finde ich.
Was letztlich Likes oder das Folgen verursacht, ist meist unklar. Selbst wenn Du Dienste für die Auswertung benutzt, ergibt sich nicht immer eine rote Linie. Aber wahrscheinlich ist es auch besser, Du folgst nicht irgendwelchen Fremd-Strategien, sondern bleibst Deiner Linie und Deinem Stil treu. Plagiate gibts schon genug.