Den Brotaufstrich Obatzda gehört zu Bayern. Und das nicht nur wegen des Namens. Ich glaube, das ist auch so etwas wie bayrisches Kulturgut, das sich inzwischen in alle Welt verbreitet hat und dabei immer mehr eigene Variationen entwickelt hat. Und weil die Bayern hier die Vorherrschaft haben, sollte ich das eher nur Brotaufstrich wie Obatzda nennen. Denn so toll das Originalrezept ist (und der Genuss im Biergarten): Es gibt schon etliche Variationen und jetzt eben auch meine, etwas herzhafter und kalorienärmer als einige andere.
Paprika-Frischkäse-Aufstrich: eine feurige Drachencreme
Der Name Drachencreme spricht doch für sich, oder? Dieser Paprika-Frischkäse-Aufstrich ist ein feuriger Genuss. Auch bei sommerlicher Hitze ist ein bißchen Schärfe ja ganz passend, finde ich. Das Beste ist, dass man fast alle Zutaten schon zuhause hat und den Brotaufstrich schnell und leicht zubereiten kann. Die Schärfe lässt sich dabei übrigens gut steuern, so dass auch ein bißchen weniger Feuer rauskommt.
Zucchini-Butter als leckerer Brotaufstrich
Zucchinibutter, wie sie hier beschrieben ist, ist eigentlich keine Butter. Klingt zunächst etwas irreführend, weil man vielleicht an Bärlauchbutter und ähnliche Varianten denkt. Tatsächlich ist in diesem Rezept (Jennie Cooks Zucchini Butter) nur wenig Butter, man kann genausogut Olivenöl verwenden. Und heraus kommt letztlich einfach ein Brotaufstrich.
Die im ursprünglichen Rezept angegebene Kochzeit von 15 Minuten habe ich übrigens nicht eingehalten: Nach dieser Zeit ist mir das definitiv zu weich. Ich habe die gehäckselten Zucchini in ein wenig Olivenöl angebraten. Als mir das Ganze weich genug immer noch etwas bissfest erschien, habe ich die Masse in ein Sieb gegeben, um die Flüssigkeit zu entfernen. Dann zurück auf den abgeschalteten Herd mit Butter und Salz und verrührt.
Passt hervorragend zu einem etwas aromatischeren Bauernbrot (auch getoastet oder gegrillt) und zu Gegrilltem. Zucchini selbst haben ja keinen so starken Eigengeschmack. Entscheidend ist deswegen letztlich die Dosierung von Knoblauch und Salz, evt, auch etwas Chili oder Paprika, Pfeffer etc. Dann könnte man auch gleich Butter nehmen? Stimmt, aber diese Variante ist ja fast fettfrei.
Lachscreme mit Frischkäse
Es gibt ein paar Lebensmittelkategorien, da bin ich vorsichtig: Irgendwelche Soßen und Majonaisen zum Beispiel enthalten oftmals E-Nummern-Listen, die fast so lang sind, wie die Telefonbucheinträge meiner Heimatstadt (naja, fast). Und was mit Fisch zubereitet ist, das hat oft auch einen ziemlichen Chemie-Cocktail intus. Wahrscheinlich, damit nur ja nichts Verdorbenes zum Verbraucher gelangt.
Da kam mir das Rezept von Claudia gerade recht: Rezept mit Bild für Lachscreme mit Frischkäse bei foolforfood.de. Es hat gleich zwei entscheidende Vorzüge: Es ist – für eine Lachscreme – relativ kalorienarm. Und es lässt sich fast komplett mit Bio-Zutaten zubereiten.
Allerdings verträgt unser 4-Personen-Haushalt trotz der manchmal recht üppigen Portionen keine Menge von rund 1 Kilo Lachscreme, deswegen habe ich das Rezept einfach halbiert.
Zutaten:
200 g Rücherlachs
200 g Doppelrahmfrischkäse
50 g Mascarpone
Saft einer Bio-Zitrone
Kräutersalz, Pfeffer
Schittlauch
Ich habe statt Creme double Mascarpone genommen. Und ich habe mich an das Ursprungsrezept gehalten und nur eine Hälfte des Lachses in den Mixer geworfen, der Rest wurde klein geschnitten. Dadurch wirkt das Ganze etwas rustikaler, aber liebe es, wenn Aufstriche, Cremes etc. auch sensorisch Unterschiede bieten: Also irgendwelche festeren Stücke drin, oder gar etwas crunchy. Ach ja, und ich bin kein Fan von geriebener Zitronenschale, die habe ich weggelassen und den Zitronensaft vorsichtig dosiert.
Mir hat die Variante mit Schnittlauch prima geschmeckt, die Creme ist wirklich verhältnismäßig leicht. Das nächste Mal probier ich die Variante mit Dill und Meerrettich, denn diese Creme bekommt sozusagen einen festen Platz in meinem Repertoire.
Die Pfund-Menge ist überschaubar und in zwei Tagen aufgebraucht. In kleineren Haushalten würde ich das auch mal als Hauptmahlzeit mit Pellkartoffen empfehlen.
Rezeptesammlung bei Fressnet: 18 Brotaufstriche
Ich liebe das Internet für die Anhäufung von Wissen und die selbstlose Weitergabe von Tipps, Ratschlägen und Rezepten. Eine der Bio-Perlen für gesunde und einfache Rezepte ist auch das Fressnet: Dort gibt es 18 Rezepte für Brotaufstriche, mit Fotos und detaillierten Anleitungen.
Auslöser war für Fressnet-Blogger Klaus-Peter Baumgardt wohl die Tatsache, dass selbst vegetarische Brotaufstriche aus dem Bioladen Hefeextrakt enthalten. Aber eben auch der Umstand, dass die Produkte oft genug als überteuert erscheinen.